La forza del destino kehrt in einer neuen, ambitionierten Inszenierung mit einem Team aus international renommierten Künstler:innen an die Griechische Nationaloper zurück: Die gefeierte griechische Opernregisseurin Rodula Gaitanou übernimmt die Regie, George Souglides das Bühnenbild und Kostüme, Dimitra Kastellou ist für die Choreografie verantwortlich, Giuseppe di Iorio gestaltet das Lichtdesign und Dick Straker die Videoprojektionen.
Zusammen mit ihrem Team verlegt Gaitanou die Handlung in die frühe Phase des 20. Jahrhunderts, und verweist inhaltlich auf die Weltkriege. Die Schicksale der Protagonist:innen spiegeln den Verlauf des Krieges wider. Im Einklang mit einer Hell-Dunkel-Ästhetik bewahrt die Inszenierung durch ein ausgewogenes Spiel von Licht und Schatten den nötigen Realismus, während die genutzen Symbolismen poetische Freiheit verleihen. Das Konzept des „Schicksals“ wird auf der Bühne durch die Darstellung der Grausamkeit des Krieges und seiner verheerenden Auswirkungen auf die Menschen verdeutlicht, ergänzt durch Anspielungen auf Werke von Theo Angelopoulos, Michelangelo und Hieronymus Bosch.
Rodula Gaitanou: „“La forza del destino“ erzählt die Geschichte einer Erbsünde, die das Schicksal und die Entscheidungen der Mitglieder einer zerrütteten Familie bis zum bitteren Ende bestimmt. Zugleich erforscht die Oper die Folgen psychischer Traumata, zwanghafter Obsessionen und den zerstörerischen Einfluss von Rache. Die Handlung erstreckt sich über die Zeit vor, während und nach einem Krieg. Der Wunsch, den Gegner zu vernichten, die wachsende Feindseligkeit, Misanthropie und die Schrecken des Krieges sowie der Überlebenswille spiegeln sich in einem zentralen Handlungsstrang wider: Don Carlos Hass und sein unermüdliches Streben nach Vergeltung für den Tod seines Vaters. So lässt sich die Geschichte auf zwei Ebenen lesen: Der innere Aufruhr der Figuren spiegelt sich im äußeren Chaos des Krieges, das zunehmend eskaliert. Der Weg der drei Hauptfiguren endet schließlich in einem verzweifelten Streben nach persönlichem Frieden und Erlösung.“

Rodula Gaitanou kehrt zehn Jahre nach zwei erfolgreichen Inszenierungen von Cinderella und Così fan tutte am Olympia Theater (2013 bzw. 2014) zur GNO zurück. Sie gilt als eine der originellsten Opernregisseur:innen der jüngeren Generation. Ihre Inszenierungen wurden an Häusern wie dem Royal Opera House in London (Linbury Studio) und den Opernhäusern von Göteborg, Oslo, Triest, Lüttich, Bergen und Lissabon gezeigt. Ebenso waren ihre Produktionen bei Festivals wie in Savonlinna, Spoleto und Wexford sowie an verschiedenen Opernhäusern in Amerika und Asien zu erleben.
Nach seinem überzeugenden Dirigat in der jüngsten GNO-Produktion von Nabucco, die im Sommer 2023 im Odeon des Herodes Atticus aufgeführt wurde, ist der italienische Dirigent Paolo Carignani zurück, um die musikalisch und darstellerisch anspruchsvolle Oper La forza del destino zu leiten. Carignani kann auf eine bemerkenswerte internationale Karriere zurückblicken, in deren Verlauf er häufig mit erstklassigen Häusern wie der New Yorker Metropolitan Opera, der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, der Berliner Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper, der San Francisco Opera, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona, dem Concertgebouw in Amsterdam, dem Royal Opera House in London, der Bastille Opera, der Osloer Oper und weiteren Häusern zusammenarbeitete.
In den stimmlich und interpretatorisch anspruchsvollen Hauptrollen werden drei hochkarätige, international gefeierte Solist:innen zu erleben sein. Cellia Costea, die Sopranistin der GNO, die für ihre erfolgreiche Karriere auf der internationalen Bühne bekannt ist, wird als Leonora auftreten. Sein Debüt in der Rolle des Don Carlo gibt der griechische Bariton Dimitri Platanias. Der argentinische Tenor Marcelo Puente, der dem GNO-Publikum durch seine Auftritte in Andrea Chénier und Don Carlo bekannt ist, wird Don Alvaro verkörpern. Puente hat diese Rolle bereits erfolgreich in Zürich, Dresden und Köln gesungen. Der GNO-Bass Petros Magoulas übernimmt die Rollen des Markgrafen von Calatrava und des Padre Guardiano, die weißrussische Mezzosopranistin Oksana Volkova tritt als Preziosilla auf, und der GNO-Bass Yanni Yannissis verkörpert Fra Melitone. Weitere Darsteller:innen sind Ioanna-Vasiliki Koraki, Georgios Papadimitriou, Yannis Kalyvas und Maxim Klonovskiy. Der GNO-Chor wird von Agathangelos Georgakatos dirigiert.
Die Griechische Nationaloper brachte La forza del destino erstmals 1954 im alten Olympia-Theater in Athen auf die Bühne, nachdem der Spielbetrieb aufgrund gekürzter staatlicher Mittel monatelang unterbrochen war. Es folgten zwei weitere Inszenierungen: 1970 im Odeon des Herodes Atticus und 1981 im neuen Olympia-Theater. Die bisher letzte Aufführung durch die GNO fand 1998 erneut im Odeon des Herodes Atticus statt.

Einführungsveranstaltung
Am Sonntag, den 26. Januar 2025, eine Stunde vor Beginn der Premiere, laden die Piraeus Bank, der Sponsor der Produktion, und die Griechische Nationaloper (GNO) zu einer Einführungsveranstaltung ein. In der VIP-Halle im ersten Stock des GNO-Foyers im SNFCC wird die Autorin und Journalistin Helena Matheopoulos einen Vortrag über La forza del destino halten. Sie wird dabei das abenteuerliche Entstehen des Werks, die Überarbeitung des Librettos, die berühmte Ouvertüre sowie die musikalischen und dramatischen Herausforderungen der Hauptrollen beleuchten. Zudem wird sie auf die ikonischen Arien und den anhaltenden Ruhm dieser Oper eingehen. Ebenso werden Giorgos Koumendakis, der künstlerische Leiter der GNO, und Vertreter der Piraeus Bank Ansprachen halten. |