„Don Giovanni“ Neuproduktion

Mit einer rein griechischen Besetzung feiert die Neuproduktion von Mozarts Meisterwerk Don Giovanni am 21. Oktober an der Griechischen Nationaloper Premiere: Nach dem großen Erfolg in Kopenhagen und auf GNO TV kommt die internationale GNO-Koproduktion mit den Opernhäusern in Göteborg und Kopenhagen jetzt für fünf Aufführungen nach Athen. Die Inszenierung von John Fulljames – renommierter Regisseur und ehemaliger künstlerischer Leiter der Königlichen Oper Dänemark – wird am 21., 23., 25., 27. und 29. Oktober unter der musikalischen Leitung von Ondrej Olos und mit dem griechischen Bariton Dionysios Sourbis in der Titelrolle im Stavros Niarchos Saal der Griechischen Nationaloper aufgeführt werden. Ermöglicht wird die Produktion durch die finanzielle Unterstützung der Stavros Niarchos Foundation (SNF) [www.SNF.org] zur Förderung und Erweiterung der künstlerischen Reichweite der GNO.

GNO Don Giovanni
In Don Giovanni – einer der populärsten Opern der Gegenwart – erzählt Mozart die Geschichte eines Mannes, der beschließt, Gott zu trotzen und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Die Handlung dreht sich um die sexuellen Eskapaden des verwegenen spanischen Edelmannes Don Giovanni. Bei einem dieser „Abenteuer“ versucht er, Donna Anna zu vergewaltigen. Auf seiner Flucht tötet er dabei ihren Vater, der von den Toten aufersteht, um sich zu rächen. Völlig reuelos angesichts seiner Taten wird Don Giovanni in die Hölle hinabgeführt.
„Die neue Inszenierung von Mozarts Don Giovanni … ist hervorragend.“
Operamagazine.dk 2021
Modernes Hotel als Schauplatz der Inszenierung: 
Regisseur John Fulljames ist ehemaliger künstlerischer Leiter der Königlichen Oper Dänemark, sowie ehemaliger stellvertretender Operndirektor am Royal Opera House in London und Gründer und künstlerischer Leiter der Opera Group. Er leitete Produktionen an den wichtigsten Opernhäusern der Welt, darunter die Mailänder Scala, Covent Garden in London, das Teatro Real in Madrid, das Liceu in Barcelona und das Théâtre du Châtelet in Paris.Er siedelt die Handlung in einem modernen Hotel an; in einer Stadt im Mikrokosmos, in der das Private öffentlich gemacht wird und der Aufenthalt streng geregelt ist. „Der Tod zieht sich wie ein roter Faden durch Don Giovanni, so der Regisseur. „Am offensichtlichsten ist der Tod des Commendatore, aber Donna Anna erwägt, sich das Leben zu nehmen; Ottavio sagt, er sei bereit, sein Leben zu opfern, um sie zu rächen; Leporello wird fast getötet; Masetto wird fast getötet; wir haben Angst um Zerlina … Aber natürlich ist der lang erwartete und herbeigesehnte Höhepunkt der Oper der Tod von Don Giovanni selbst: er wird unausweichlich und wird sogar von ihm herbeigewünscht, da er den Tod, sogar die Hölle, der Verleugnung seiner selbst vorzieht, da die von ihm verkörperte Bedrohung der totalen, ungezügelten Freiheit, die er repräsentiert, nur durch seinen Tod besiegt werden kann. Sein Tod ist ein Ausdruck der sich wieder durchsetzenden Ordnung. Jede Spur von ihm wird ausgelöscht und die Welt bleibt unverändert bestehen. Eine Miniaturversion dieser Wiederherstellung der Ordnung findet jedes Mal statt, wenn wir ein Hotel verlassen; wenn unsere Zimmer desinfiziert und wieder neu gemacht werden, um erneut die Illusion zu erzeugen, dass ein neuer Bewohner heute Abend der erste Bewohner sein wird. Hotels sind Bühnen, auf denen wir der Sterblichkeit trotzend unser Leben inszenieren. Unser Dreck wird weggeräumt, Handlungen haben keine Konsequenzen und es gibt jeden Tag saubere Laken.
Hotels sind auch in anderer Hinsicht von Bedeutung: Es sind Orte, an denen verschiedene Menschen und Klassen aufeinandertreffen – sei es bei einem gesellschaftlichen Ereignis, einer Hochzeit, bei der die Familie ihre Ersparnisse ausgibt, ein wohlhabender Langzeitbewohner oder ein Reisender, der eine Stadt besucht. Orte, an denen es sowohl Intimität als auch Anonymität gibt, sowohl private als auch öffentliche Räume. Orte, an denen sich ein Großteil der Handlungen auf das bezieht, was nach Einbruch der Dunkelheit geschieht. Aber vor allem sind es Orte, aus denen wir eines Tages auschecken müssen. Fühlen Sie sich also bitte wie zu Hause, checken Sie ein, holen Sie Ihren Zimmerschlüssel ab, schließen Sie Ihre Wertsachen ein und lassen Sie die Welt da draußen hinter sich“.
Die musikalische Leitung hat der slowakische Dirigent Ondrej Olos inne, der dem griechischen Publikum bereits durch seine Zusammenarbeit mit der GNO bei den Janáček-Opern Das schlaue Füchslein und Die Sache Makropulos bekannt ist. Die rein griechische Sängerbesetzung bietet die Möglichkeit, sowohl etablierte als auch aufstrebende SolistInnen der GNO zu sehen und zu hören. In der Titelrolle ist der Bariton Dionysios Sourbis zu hören, neben ihm singen die Sopranistinnen Cellia Costea (Donna Elvira), Myrsini Margariti (Donna Anna) und Miranda Makrynioti (Zerlina), der Tenor Vassilis Kavayas (Don Ottavio), der Bass Petros Magoulas (Der Komtur), der Bass-Bariton Yanni Yannissis (Leporello) und der Bariton Nikos Kotenidis (Masetto).

GNO Don Giovanni

Don Giovanni auf einen Blick

Zur Oper:
Don Giovanni ist eine Oper in zwei Akten. Das Libretto von Lorenzo da Ponte basiert auf einer früheren Fassung von Giovanni Bertati für die Oper Don Giovanni o sia Il convitato di pietra von Giuseppe Gazzaniga, die 1787 in Venedig uraufgeführt wurde.

Komödie oder Drama? 
Da Ponte bezeichnete sein Libretto als dramma giocoso, ein Begriff, der ein dramatisches Stück mit komischen Elementen beschreibt. Mozart selbst vermerkte das Werk in seinem Katalog als Opera buffa – ein komisches Werk. Abgesehen von den wesentlichen Elementen der Struktur und der musikalischen Charakterisierung, die das Stück eindeutig als komische Oper klassifizieren, sind sich Musikwissenschaftler heute einig, dass der Begriff dramma giocoso zu seiner Zeit einfach eine musikalische Komödie bedeutete und sich als solche nicht wesentlich von dem Begriff opera buffa unterschied. Zu Mozarts Zeiten wurden solche Begriffe nicht mit der gleichen Gewissenhaftigkeit verwendet, die heute gefordert wird.

Uraufführungen
Don Giovanni wurde am 29. Oktober 1787 im Prager Ständetheater (zeitweise in Tyl-Theater umbenannt) uraufgeführt, das seit 1948 dem Nationaltheater angegliedert ist. Für die Wiener Erstaufführung der Oper (7. Mai 1788) passte Mozart die Partitur für die neuen SängerInnen an, indem er für bestimmte Rollen neue Stücke komponierte und andere Teile entfernte. Don Giovanni wurde am 30. März 1962 in das Repertoire der Griechischen Nationaloper aufgenommen, und zwar in einer Produktion unter der Leitung von Antiochos Evangelatos mit Kostas Paskalis in der Titelrolle. Diese neue Koproduktion der GNO präsentiert die Prager Originalfassung der Oper.

GNO Don Giovanni

Don Giovanni

W. A. Mozart

21., 23., 25., 27., 29. Oktober 2022

Beginn: 19.30 Uhr (Sonntag um 18.30 Uhr)

Stavros Niarchos Saal der Griechischen Nationaloper – SNFCC

In Koproduktion mit der Oper Göteborg (Schweden) & der Königlichen Oper Dänemark

Dirigent: Ondrej Olos
Regie: John Fulljames
Regisseur Wiederaufnahme: Aylin Bozok
Bühnenbild: Dick Bird
Kostüme: Annemarie Woods
Choreographie: Maxine Braham
Beleuchtung:
Fabiana Piccioli
Beleuchtung Wiederaufnahme: Neill Brinkworth
Videodesign:
Will Duke
Chorleitung: Agathangelos Georgakatos

Don Giovanni:
Dionysios Sourbis
Donna Anna: Myrsini Margariti
Don Ottavio: Vassilis Kavayas
Der Commendatore: Petros Magoulas
Donna Elvira: Cellia Costea
Leporello: Yanni Yannissis
Masetto: Nikos Kotenidis
Zerlina: Miranda Makrynioti

Mit dem Orchester und Chor der Griechischen Nationaloper

 

Kartenpreise: 15 €, 20 €, 35 €, 40 €, 50 €, 55 €, 65 €, 80 €.
Studenten, Kinder: 15 €
Sitzplätze mit eingeschränkter Sicht: 10 €

Vorverkauf: GNO-Kasse im SNFCC (+30 2130885700, täglich 9.00-21.00 Uhr) & www.ticketservices.gr

Hauptstifter der GNO & Förderer der Produktion: Stavros Niarchos Foundation (SNF)

Produktionssponsor: ALPHA BANK

 

Fotos: Andreas Simopoulos
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