Familientreffen mit Schubert

Pablo Heras-Casado und das Freiburger Barockorchester setzen ihre Schubert-Einspielungen mit einer Veröffentlichung der Unvollendeten bei Harmonia Mundi fort und gehen gemeinsam auf Tournee (3. Mai: Hamburg, 4. Mai: Wien, 6. Mai: Wiesbaden, 7. Mai: Freiburg, 10. Mai: Köln).

Das Freiburger Barockorchester ist für Pablo Heras-Casado Familie. 2012 begann ihre gemeinsame, intensive und äußerst produktive Zusammenarbeit. Mittlerweile sind zwölf gemeinsame Alben herausgekommen. Für ihre erste CD haben sie Franz Schuberts Sinfonien 3 und 4 eingespielt und damit startete Heras-Casados Reihe „Die neuen Romantik“ beim französischen Label Harmonia Mundi. Nun, viele Jahre später, erscheint am 23. Juni ihre zweite Schubert-CD mit den Sinfonien 5 und 7, Der Unvollendeten.

„Schubert ist eine Schlüsselfigur in meinem Leben wie in meiner Karriere. Ich dirigiere seine Werke regelmäßig auf der ganzen Welt. Mit welchem Wagemut, mit welcher Frische und Intelligenz er seine Motive schon in seinen frühen Sinfonien nutzt und die sinfonische Form aufbaut, bewundere ich sehr. Für mich nimmt er damit den Faden von Beethoven auf“, erklärt Heras-Casado. Schubert habe dieses Reine in den Klangtexturen, die Helligkeit, die den Raum öffneten für die schönsten Melodien. Für ihn mündet das in der fast übernatürlichen Unvollendeten – vielleicht das wichtigste Werk der sinfonischen Romantik. Gemeinsam mit der Großen C-Dur stehen die letzten Schubert-Sinfonien in direkter Linie mit Bruckner – wenig Anknüpfungspunkte sieht er mit Schumann, Mendelssohn oder Brahms. „Bruckner und Schubert ähneln sich in meiner Auffassung einfach sehr in ihrer Poesie der Musik und ihrem Sinn für das Pure“, sagt Heras-Casado.

Schubert bringen der 45-Jährige und das Freiburger Barockorchester im Mai auch auf eine Wiener und deutsche Bühnen: Sie gastieren in Hamburg, Wiesbaden, Köln und Freiburg. Neben Mendelssohns Sommernachtstraum (mit Sängerinnen und Erzähler) spielen sie Schuberts Sechste. Dort kann sich das Publikum von ihrer Vertrautheit und gegenseitigem Vertrauen, der gemeinsamen Liebe der Freiburger und Heras-Casado für Details, Mut zum Risiko und Spontanität überzeugen. Er sagt: „Trotz unserer langen Zusammenarbeit, fordern wir uns gegenseitig musikalisch immer wieder heraus, immer auf der Suche nach dem Tiefsten in der Musik. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch in jeder Probe. Es wird nie langweilig.“ Wer kann das schon über seine Familie sagen?

Tournee-Termine im Mai

Schubert: Sinfonie Nr. 6
Schubert: Ouvertüre zu »Rosamunde, Fürstin von Cypern« D 797
Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum

Freiburger Barockorchester
RIAS Kammerchor
Mi-Young Kim, Sopran
Anna Schaumlöffel, Mezzosopran
Max Urlacher, Schauspiel
Pablo Heras-Casado, Dirigent

 

Hamburg: Mittwoch, 3. Mai, 20 Uhr, Elbphilharmonie

Wien: Donnerstag, 4. Mai, 19.30 Uhr, Musikverein

Wiesbaden: 6. Mai, 19.30 Uhr, Staatstheater

Freiburg: Sonntag, 7. Mai, 20 Uhr, Konzerthaus

Köln: Mittwoch, 10. Mai, 20 Uhr, Philharmonie

 

Foto: Jiyang Chen
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