Fidelio-Neuproduktion

Neuproduktion von Beethovens Fidelio Mitte Mai: Laurence Equilbey und das Insula orchestra treffen erneut auf den renommierten Regisseur David Bobée, mit dem sie 2018 bereits eine vielgelobte Produktion von Gounods La nonne sanglante zur Aufführung gebracht hatten. Gemeinsam präsentieren sie in La Seine Musicale ihre Vision von Beethovens einziger Oper Fidelio, deren Werte in zwei Jahrhunderten nichts von ihrer Aktualität verloren haben.

Insula Fidelio

Bei Beethovens Werken von Modernität zu sprechen, ist fast schon eine Plattitüde. Doch mit Fidelio, seiner einzigen Oper, erhält das Wort seine volle Bedeutung. Der Komponist brauchte mehr als zehn Jahre, um seine endgültige Fassung zu erstellen: ein Beweis für die Hartnäckigkeit des Mannes und die besondere Bedeutung, die er seinem Projekt beimaß.

„Seit der Gründung von Insula orchestra erforschen wir das Werk dieses Komponisten. Ich glaube, wir verstehen seine Musik, seine Poesie, seine Vorstellungskraft, seine Vision. Unser Beethoven-Weg führt uns heute zu Fidelio, und wir freuen uns darauf, uns mit diesem Meisterwerk auseinanderzusetzen.“

Laurence Equilbey

„Fluchtgeschichten konzentrieren sich in der Regel darauf, zu erzählen, wie es dem Gefangenen gelingt, wieder ins Freie zu gelangen. Hier geht
es darum, wie es der rettenden Figur gelingt, wie Orpheus, der in die Unterwelt hinabsteigt, das Opfer zu erreichen. Denn der gesamte Raum ist verriegelt, einschränkend. Alles ist ein Hindernis. Das Libretto spricht für den ersten Akt von Türen, Schaltern, Gittern, Umfassungsmauern, die Bühne zeigt die Zellen. Der zweite Akt führt in die Tiefen der unterirdischen Verliese. Die gesamte Umgebung kommt den Körpern entgegen. Fidelio wandelt auf den verschlungenen Pfaden der Freiheit.“

David Bobée zur Regieführung

Beethoven gab in Fidelio den Frauen nicht nur den Schlüssel zur Handlung – und damit den ihnen gebührenden Platz zurück –, sondern behandelte nebenbei auch eines seiner liebsten Themen: den Kampf gegen Unterdrückung und Willkür. Im Jahr 1805, dem Jahr

der Uraufführung der Oper, war die Idee ein Echo der Hoffnungen, die die Französische Revolution geweckt hatte. Zweihundert Jahre später muss man feststellen, dass politische Gefangenschaft in der ganzen Welt noch immer verheerende Folgen hat.

In Konzerten und auf CD nimmt Beethoven einen zentralen Platz in der Arbeit von Laurence Equilbey und Insula orchestra ein. Neben der Aufführung von Symphonien und Bühnenmusiken haben sie für das Label Warner Classics & Erato zwei dem Komponisten gewidmete CDs aufgenommen: die Klavierkonzerte Nr. 4 und 5 (mit Nicholas Angelich), das Tripelkonzert (mit Alexandra Conunova, Natalie Clein und David Kadouch) und die Chorfantasie (mit accentus, Bertrand Chamayou, Florian Sempey, Stanislas de Barbeyrac, Sandrine Piau, Anaïck Morel).

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Ludwig van Beethoven: Fidelio

Neuproduktion

14. Mai 2022 18h
16 & 18 Mai 20:30h Auditorium Patrick Devedjian La Seine Musicale

Stanislas de Barbeyrac, Florestan Sinéad Campbell-Wallace, Leonore Christian Immler, Rocco
Sebastian Holecek, Don Pizzaro Anas Séguin, Don Fernando Hélène Carpentier, Marzelline Patrick Grahl, Jacquino

accentus
Insula orchestra
Laurence Equilbey, Leitung
David Bobée, Regie und Bühnenbild

Die Konzertversion dieser Aufführung wird am 8. Mai im Bozar (Brüssel) und am 11. Mai im Barbican Centre (London) aufgeführt.

 

Foto Laurence Equilbey © Julien Benhamou
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