Griechische Nationaloper: Das Programm der Saison 2025/26
Die Griechische Nationaloper stellt das Programm der neuen Saison 2025/26 vor. Im Mittelpunkt der neuen Spielzeit steht das Motto "Die Oper der Zukunft – aus der Wiege unseres Erbes". Die Saison 2025/26 präsentiert eine Vielzahl an Produktionen, die Vergangenheit und Gegenwart in einen produktiven Dialog bringen.
Internationale Tourneen der Griechischen Nationaloper
Saison 2025/26
China, Italien, Zypern | September, Oktober 2025
Oper • Tournee
La traviata
Giuseppe Verdi
13., 14. September 2025 – China: Guangming Culture & Art Center, Shenzhen, China
Musikalische Leitung: Lukas Karytinos
Inszenierung, Bühne & Kostüme: Nikos S. Petropoulos
Inszenierungswiederaufnahme: Ion Kesoulis
Licht: Christos Tziogkas • Chorleiter: Agathangelos Georgakatos
Mit Vassiliki Karayanni, Dimitra Kotidou, Yannis Christopoulos, Konstantinos Klironomos, Dionysios Sourbis, Chrysanthi Spitadi, Eleni Voudouraki, Yannis Kalyvas, HarisAndrianos, Nikos Kotenidis, Yanni Yannissis, Nikos Katsigiannis, Ioannis Kontelis
Mit dem Orchester, dem Chor und dem Corps de ballet der GNO
Die Griechische Nationaloper reist zum ersten Mal nach Shenzhen, der am schnellsten wachsenden und drittgrößten Stadt Chinas, um dort La traviata in der legendären Inszenierung von Nikos S. Petropoulos aufzuführen. Die beiden Aufführungen von Verdis Meisterwerk finden im neuen Kulturzentrum von Shenzhen, dem architektonischen Juwel Guangming Culture & Art Center, statt. Die Produktion unter der Leitung von Lukas Karytinos wird in China mit dem Ensemble der GNO – Orchester, Chor und Mitglieder des Balletts – aufgeführt, während die Hauptrollen von prominenten griechischen Solist:innen wie Vassiliki Karayanni, Dimitra Kotidou, Yannis Christopoulos, Konstantinos Klironomos und Dionysios Sourbis gesungen werden. Die China-Tournee von La traviata wird durch eine Förderung der Stavros Niarchos Foundation (SNF) zur Stärkung der künstlerischen Reichweite der Griechischen Nationaloper ermöglicht.
Tanz • Tournee
Golden Age
Konstantinos Rigos
18., 19. September 2025 – Zypern: Stadttheater Nikosia
Im Rahmen des Internationalen Festivals von Nikosia
18. Oktober 2025 – Italien: Visavì Gorizia Dance Festival
Konzept, Choreografie, Bühne, Musikauswahl: Konstantinos Rigos
Musik: Ted Regklis • Dramaturgie: Erie Kyrgia
Kunstinstallation: Petros Touloudis • Kostüme: Daglara
Licht: Christos Tziogkas • Video: Vasilis Kehagias
Nach der Weltpremiere beim Belgrade Dance Festival und einer erfolgreichen Reihe von Aufführungen in Athen im Frühjahr 2025 wird die bemerkenswerte Produktion des GNO-Balletts Golden Age von Konstantinos Rigos ihre Europatournee fortsetzen. Im September wird sie für zwei Aufführungen im Stadttheater von Nikosia auf Zypern zu Gast sein, während sie im Oktober im Rahmen des Visavì Gorizia Dance Festivals für eine einzige Aufführung in Gorizia, der Kulturhauptstadt Europas 2025, nach Italien kommt. Diese internationale Tournee wird durch eine Förderung der Stavros Niarchos Foundation (SNF) zur Förderung der künstlerischen Reichweite der Griechischen Nationaloper ermöglicht.
Oper • Neuproduktion
La Gioconda
Amilcare Ponchielli
Koproduktion mit den Salzburger Osterfestspielen und dem Royal Opera House, London
19., 22., 25., 29. Oktober & 1., 4., 7. November 2025
Beginn: 19.00 Uhr (Sonntag: 18.30 Uhr)
GNO Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Musikalische Leitung: Fabrizio Ventura
Regie: Oliver Mears
Bühnenbild: Philipp Fürhofer
Kostüme: Annemarie Woods
Choreografie: Lucy Burge
Lichtdesign: Fabiana Piccioli
Mitwirkende in den Hauptrollen: Anna Pirozzi, Alisa Kolosova, Arsen Soghomonyan (19., 22., 25., 29. Oktober), Francesco Pio Galasso (1.,4., 7. November), Anita Rachvelishvili, Dimitri Platanias, Tassos Apostolou
Die Griechische Nationaloper wird die Saison 2025/26 mit Ponchiellis populärer Oper La Gioconda in einer neuen internationalen Koproduktion mit den Salzburger Osterfestspielen und dem Royal Opera House London eröffnen. Die musikalische Leitung übernimmt Fabrizio Ventura, die Regie führt Oliver Mears, künstlerischer Leiter des Royal Opera House Covent Garden. Die Produktion wird durch eine Förderung der Stavros Niarchos Foundation (SNF)ermöglicht, die das künstlerische Profil und die internationale Reichweite der GNO weiter stärken soll.
La Gioconda ist ein Meisterwerk voller dramatischer Leidenschaft, opulenter Chorszenen, berühmter Arien und orchestraler Fülle – berühmt nicht zuletzt durch das Ballett „Tanz der Stunden“, das durch Disneys Fantasia (1940) Kultstatus erreichte. Die Uraufführung der Oper fand 1876 an der Mailänder Scala statt und war ähnlich erfolgreich wie Verdis Aida oder Otello. Das Libretto stammt von Tobia Gorrio, dem Pseudonym von Arrigo Boito, und basiert auf dem Theaterstück Angelo, Tyrann von Padua von Victor Hugo.
Die Handlung spielt im Venedig des 17. Jahrhunderts: La Gioconda, eine Sängerin, liebt Enzo Grimaldo, der jedoch Laura, die Frau eines Dogen, begehrt. Nach zahlreichen dramatischen Wendungen opfert sich Gioconda, um den Liebenden zur Flucht zu verhelfen.
Ponchielli, spürbar inspiriert von Verdi, erschafft ein Werk voller musikalischer Raffinesse, theatralischer Wucht und emotionaler Tiefe. Die berühmte Arie „Suicidio“ ist untrennbar mit Maria Callas’ Stimme und ihrem legendären Auftritt verbunden. Mit La Gioconda gab sie 1947 ihr symbolträchtiges Debüt in der Arena di Verona – ein Ereignis, das den Auftakt ihrer beispiellosen internationalen Karriere bildete.
Die aktuelle Koproduktion, die 2023 bei den Salzburger Osterfestspielen Premiere hatte, überträgt die Handlung ins heutige Venedig. Regisseur Oliver Mears entfaltet eine spannende, psychologisch nuancierte Lesart des Stücks. Die britische Zeitung The Telegraph schrieb: Diese opulente Inszenierung ist womöglich das Beste, was man aus dieser großen, aber schwierigen Oper herausholen kann.
Nach den Aufführungen in Athen wird La Gioconda auch in London zu erleben sein. In der Titelrolle brilliert Anna Pirozzi, die bereits in der GNO-Produktion von Medea das Publikum begeisterte. Neben ihr stehen u. a. Arsen Soghomonyan, Alisa Kolosova, Anita Rachvelishvili und Dimitri Platanias auf der Bühne – ein Starensemble von internationalem Rang.
Hauptsponsor der GNO und Produktionssponsor: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Produktionssponsor: PPC
Kartenverkauf ab 26.06.2025
Performance • Neuproduktion
Requiem for the End of Love
Giorgos Koumendakis / Dimitris Papaioannou
20., 21., 22., 23., 24., 25., 27., 28., 29., 30. Januar 2026
Beginn: 19.30 & 21.00 Uhr (Sonntag: 18.30 & 20.00 Uhr)
GNO Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Musik: Giorgos Koumendakis
Konzept, Regie, Choreografie & visuelles Design: Dimitris Papaioannou
Musikalische Leitung: Teodor Currentzis
Bühnenbild: Dimitris Papaioannou, Loukas Bakas (nach dem Originalentwurf von Lili Pezanou)
Kostüme: Vassilis Papatsarouchas
Lichtdesign: Dimitris Papaioannou, Stephanos Droussiotis
Mitwirkende: fünfzig Darsteller:innen, Orchester, Chor und eine Sopranistin
Requiem for the End of Love – ein prägendes Werk der 1990er Jahre – markiert das lang ersehnte Wiedersehen zweier Schlüsselfiguren des legendären Edafos-Tanztheaters: Dimitris Papaioannou und Giorgos Koumendakis. Die neue Interpretation übernimmt der international renommierte Dirigent Teodor Currentzis. Ermöglicht wird diese Produktion durch eine Sonderförderung der Stavros Niarchos Foundation (SNF) [www.SNF.org].
Die Premiere von A Moment’s Silence fand 1995 im alten Kraftwerk der PPC in Neo Faliro statt – eine ikonische Performance, die sich als künstlerische Antwort auf das kollektive Trauma der AIDS-Krise verstand. Während Papaioannou das Konzept, die Regie und Choreografie gestaltete, schuf Koumendakis ein musikalisches Requiem – einen „Todessturm“ für eine ganze Generation. Hoffnung flackerte in den Songs of Sin von Manos Hadjidakis nach Texten von Dinos Christianopoulos.
Nach 31 Jahren greifen Papaioannou und Koumendakis erneut diesen Stoff auf. Diesmal auf der großen Bühne der Griechischen Nationaloper. Die neue Fassung von Requiem for the End of Love bringt nicht nur eines der kraftvollsten Musikwerke Koumendakis’ zurück, sondern vereint es mit einem neuen Bühnenbild, überarbeiteter Choreografie und einer visuell eindrucksvollen Konzeption.
Erstmals an der GNO steht dabei Teodor Currentzis am Pult – ein international gefeierter Maestro, bekannt für seine radikalen wie tiefgründigen Interpretationen. Gemeinsam mit Papaioannou, der seit den 1990er-Jahren Maßstäbe in Tanz, Theater, Oper und Olympischen Zeremonien setzte, entsteht ein Werk von seltener künstlerischer Dichte.
Das Projekt markiert die Rückkehr zu einem Werk, das seinerzeit eine der ersten öffentlichen künstlerischen Auseinandersetzungen mit der AIDS-Thematik in Griechenland war – kraftvoll, intim und gesellschaftlich relevant.
Hauptsponsor der GNO und Produktionssponsor: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Produktionssponsor: PPC
Kartenverkauf ab 01.11.2025
Oper • Neuproduktion
Medea
Luigi Cherubini
20. Juni 2026
Beginn: 21.00 Uhr
Antikes Theater von Epidaurus
Musikalische Leitung: tba
Künstlerische Leitung: Giorgos Koumendakis
Inszenierung: Alexis Minotis
Bühnenbild & Kostüme: Yannis Tsarouchis
Choreinstudierung: Agathangelos Georgakatos
Titelrolle: Anna Pirozzi
Die Griechische Nationaloper bringt Medea von Luigi Cherubini zurück auf die Bühne des Antiken Theaters von Epidaurus – 65 Jahre nach der legendären Aufführung von 1961 mit Maria Callas in der Titelrolle, inszeniert von Alexis Minotis, mit Bühnenbild und Kostümen von Yannis Tsarouchis.
Im Rahmen des thematischen Schwerpunkts der Spielzeit 2025/26, „Die Oper der Zukunft aus dem Erbe der Vergangenheit“, wird die ikonische Produktion mit zeitgemäßen Mitteln neu belebt. Grundlage bilden die überlieferten Regiebücher von Minotis, die Entwürfe von Tsarouchis sowie umfangreiches fotografisches Material der historischen Epidaurus-Aufführungen mit Callas.
Die ursprüngliche Aufführung im Jahr 1961 war ein Meilenstein: Maria Callas kehrte auf Einladung von Kostis Bastias, dem Gründungsdirektor der GNO, nach Griechenland zurück – nach ihrer Norma-Premiere ein Jahr zuvor am selben Ort. Medea, 1797 in Paris uraufgeführt, war eines der Werke, die Callas seit 1953 in Florenz vermehrt zurück ins Opernrepertoire gebracht hatte. Für eine Neuproduktion in Dallas 1958 forderte sie persönlich Alexis Minotis als Regisseur – überzeugt von dessen tiefer Verbindung zur griechischen Tragödientradition. Dieser wiederum wählte Yannis Tsarouchis für das Bühnen- und Kostümbild.
Die Dallas-Premiere wurde ein internationaler Triumph: Kritiker sprachen von einer „übernatürlichen, aber gleichzeitig zutiefst menschlichen Callas“, von der „verjüngenden Luft“ der Regie und den „130 einzigartigen Kostümen“, die in Griechenland gefertigt wurden. Ein Jahr darauf1959 war die Produktion in London am Royal Opera House zu sehen, 1961 folgte die gefeierte Aufführung in Epidaurus, dirigiert von Nicola Rescigno, mit Giuseppe Modesti, Soula Glantzi, Jon Vickers, Kiki Morfoniou, Yorgos Zakkas, Angeliki Drakopoulou und Anna Maragaki.
Für die monumentale Kulisse von Epidaurus passte Minotis seine Inszenierung an und betonte den mythischen Charakter, ohne die Musik Cherubinis zu vernachlässigen. Tsarouchis entwarf neue Kostüme für über 250 Beteiligte. 1962 endete der Zyklus dieser Produktion in der Mailänder Scala, wo das Publikum Callas und dem gesamten Team stehende Ovationen spendete.
Nach der vorübergehenden Schließung des Odeons des Herodes Atticus wegen Restaurierungsarbeiten setzt die GNO erstmals im 21. Jahrhundert ihre Sommertradition mit dieser Neuinszenierung in Epidaurus fort.
Dank der Restaurierung zahlreicher Originalkostüme, neuer Archiveinträge, seltener Fotografien sowie der Zusammenarbeit mit dem ELIA-Archiv der Nationalbank von Griechenland und dem Archiv Minotis-Paxinouwurde eine fundierte Grundlage geschaffen, auf der ein neues künstlerisches Team die Produktion rekonstruieren wird. Die zahlreichen erhaltenen Kostüme von Tsarouchis, einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, gelten als einzigartige Werke, die antike griechische Formensprache in eine moderne, ikonische Ästhetik überführen.
Die Titelrolle übernimmt die italienische Sopranistin Anna Pirozzi. Weitere Mitwirkende sowie der Dirigent werden in Kürze bekannt gegeben.
Hauptsponsor der GNO und Produktionssponsor: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Produktionssponsor: PPC
Oper • Neuproduktion
Anna Bolena
Gaetano Donizetti
26., 29. März & 2., 5., 15., 19. April 2026
Beginn: 19.30 Uhr (Sonntag: 18.30 Uhr)
GNO Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Musikalische Leitung: Jacques Lacombe
Inszenierung: Themelis Glynatsis
Bühnenbild: Leslie Travers
Originalkostüme: Nicholas Georgiadis
Kostüm-Neueinstudierung: tba
Bewegung: Katerina Gevetzi
Lichtdesign: tba
Choreinstudierung: Agathangelos Georgakatos
In den Hauptrollen: Maria Kosovitsa, Yannis Christopoulos, Petros Magoulas
Fünfzig Jahre nach der legendären GNO-Produktion von Anna Bolena kehrt Donizettis große Tudor-Oper zurück – in einer neuen Inszenierung von Themelis Glynatsis, die sich ausdrücklich auf die historische Ausstattung von Nicholas Georgiadis aus dem Jahr 1976 bezieht. Das neue Bühnenbild von Leslie Travers tritt dabei in einen kreativen Dialog mit den ikonischen Kostümen des britischen Meisters, die damals für die Regie von Dinos Yannopoulos entworfen wurden.
Die Oper wurde am 26. Dezember 1830 am Teatro Carcano in Mailand uraufgeführt und entwickelte sich rasch zu einem internationalen Erfolg. Das Libretto stammt von Felice Romani und basiert auf historischen Vorlagen von Alessandro Pepoli und Ippolito Pindemonte. Die Handlung thematisiert das Ende der zweiten Ehe Heinrichs VIII. und den tragischen Sturz Anne Boleyns, die 1536 im Tower of London hingerichtet wurde.
Anna Bolena ist ein dramatisches Werk voller Leidenschaft, politischer Intrigen und Verrat – getragen von einer Musik, die das Innenleben der Figuren eindrucksvoll offenlegt. Insbesondere die Titelfigur durchläuft eine tiefgreifende emotionale Wandlung: Hin- und hergerissen zwischen Emotionen und politischen Interessen wird sie von der verliebten Frau zum Opfer des Schicksals. Die Oper markiert Donizettis ersten internationalen Durchbruch und ist Teil seiner sogenannten „Tudor-Trilogie“, zu der auch Maria Stuarda und Roberto Devereux gehören.
Nach ihrem grandiosen Erfolg als Liù in der Sommerproduktion von Turandot im Odeon des Herodes Atticus gibt die junge griechische Sopranistin Maria Kosovitsa ihr Rollendebüt als Anna Bolena – eine Partie, die zu den anspruchsvollsten Belcanto-Rollen überhaupt zählt.
Regisseur Themelis Glynatsis betont:
Im Zentrum der Dramaturgie und Ästhetik dieser Neuproduktion steht der Konflikt zwischen verschiedenen historischen Ebenen: Donizettis romantisierter, historisch ungenauer Blick auf Anne Boleyns letzte Tage, die Originalkostüme von Nicholas Georgiadis aus der Inszenierung von 1976 und unsere heutige Wahrnehmung von Geschichte. Die Kostüme Georgiadis’ werden ein halbes Jahrhundert später wiederbelebt – in einer Inszenierung, die den Spannungsbogen zwischen Authentizität und Gegenwart auf die Bühne bringt. Historische Figuren, Kleidungsstücke, Räume und unsere eigenen Fantasien über die Vergangenheit verschmelzen zu einem theatralen Jetzt, das zwischen Faszination und Freiheitsstreben oszilliert.
Produktionssponsoren: Eurobank, Metlen Energy & Metals
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Kartenverkauf ab 01.11.2025
Oper • Konzertante Aufführung
Flora mirabilis
Spyridon Samaras
27. September 2025
Beginn: 19.30 Uhr
GNO Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Musikalische Leitung: Konstantinos Terzakis
Neubearbeitung und Editionsbetreuung: Yannis Samprovalakis – Hellenic Music Center
Chorleitung: Agathangelos Georgakatos
Mitwirkende: Vassiliki Karayanni, Dionysios Sourbis, Yannis Christopoulos, Yanni Yannissis
Mit der konzertanten Aufführung von Flora mirabilis stellt die Griechische Nationaloper ein weitgehend unbekanntes Juwel der Ionischen Musiktradition erstmals in restaurierter Fassung vor. Die Oper stammt aus der Feder des vielseitigen und kosmopolitischen Korfioten Spyridon-Filiskos Samaras, dessen Musik sich durch eine unbeschwerte Melodik, fantasievolle Harmonik, komplexe Orchestrierung und dramaturgisches Gespür auszeichnet. All dies macht ihn zu einem ebenbürtigen Vertreter unter den führenden europäischen Komponisten seiner Zeit.
Flora mirabilis – „eine musikalische Legende in drei Akten“ – basiert auf einem italienischen Libretto von Ferdinando Fontana, der auch die Libretti für Puccinis erste Opern schrieb. Die allegorische Handlung spielt im mittelalterlichen Schweden. Die Uraufführung fand am 16. Mai 1886 am Teatro Carcano in Mailand statt. Der große Erfolg führte zur Einladung an die Mailänder Scala, wo das Werk 1887 unter der Leitung von Franco Fazzio gezeigt wurde – mit Emma Calvé in der Hauptrolle der Lydia, einer der berühmtesten Sängerinnen der Belle Époque.
Die Oper war Samaras’ erstes großes internationales Werk und wurde in zahlreichen Theatern Italiens sowie in Köln und Wien aufgeführt. Musikalisch steht sie den Werken von Puccini, Mascagni und Leoncavallo nahe.
Tragischerweise wurde die Partitur bei der Bombardierung Mailands 1943 und dem Verlust großer Teile des Archivs von Casa Musicale Sonzogno zerstört. Nur die Klavierauszüge überlebten, die in vielen Bibliotheken erhalten geblieben sind und 1979 als Basis für eine erste Wiederaufführung unter Odysseas Dimitriadis dienten, der eine neue Orchesterfassung schrieb.
Knapp ein Jahrzehnt später wurde ein Großteil des ursprünglichen Orchestermaterials im Musikarchiv der Philharmonischen Gesellschaft „Mantzaros“ auf Korfu entdeckt. Eine Kopie wurde 2016 exklusiv der Griechischen Nationaloper überlassen. Diese, zusammen mit zwei überlieferten Tanzstücken aus der GNO-Musikbibliothek, wurde von Yannis Samprovalakis ergänzt, rekonstruiert und wissenschaftlich betreut. Die nun restaurierte Fassung wird 2025 erstmals in konzertanter Form aufgeführt.
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Kartenverkauf ab 26.06.2025
International Opera Awards
Verleihung 2025
13. November 2025
Beginn: 19.00 Uhr
Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Musikalische Leitung: tba
Inszenierung: tba
Solist:innen: tba
Mit Solist:innen sowie dem Orchester, Chor und Ballett der Griechischen Nationaloper
Die feierliche Verleihung der International Opera Awards 2025 findet erstmals an der Griechischen Nationaloperstatt – am 13. November 2025 im Stavros Niarchos Saal. Die Veranstaltung, von der Süddeutschen Zeitung als „Opern-Oscars“ bezeichnet, ehrt herausragende Leistungen im internationalen Opernbetrieb.
Ermöglicht wird das Projekt durch die Unterstützung des Hauptsponsors der GNO, der Stavros Niarchos Foundation (SNF), im Rahmen ihrer Förderung der künstlerischen Positionierung der Oper.
Die International Opera Awards wurden 2012 vom britischen Philanthropen Harry Hyman ins Leben gerufen. Sie verfolgen das Ziel, die internationale Bedeutung der Oper als Kunstform hervorzuheben, Exzellenz zu würdigen und über die zugehörige Stiftung – die Opera Awards Foundation – junge Talente weltweit zu fördern.
Mit der Ausrichtung dieser renommierten Gala baut die GNO auf ihre internationale Entwicklung seit dem Umzug ins SNFCC im Jahr 2017 weiter auf. Unter der künstlerischen Leitung von Giorgos Koumendakis und mit der Unterstützung der SNF hat sich die GNO zu einem der lebendigsten und kreativsten Opernhäuser Europas entwickelt – mit zahlreichen Uraufführungen, internationalen Koproduktionen und einem stetig wachsenden Repertoire.
Giorgos Koumendakis, Künstlerischer Leiter der GNO, betont:
Es ist uns eine große Freude und Ehre, Gastgeber der International Opera Awards 2025 zu sein. Diese prestigeträchtige Veranstaltung würdigt jährlich weltweit herausragende Künstler:innen, Opernhäuser und Produktionen. Die Gala am 13. November wird von der GNO kuratiert und präsentiert Orchester, Chor und Ballett unseres Hauses. Ich danke dem Komitee der Opera Awards sowie der SNF herzlich für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung bei diesem ambitionierten Vorhaben.
Harry Hyman, Gründer der Awards, ergänzt:
Wir freuen uns sehr, die International Opera Awards 2025 erstmals nach Athen zu bringen. Mein Dank gilt der Griechischen Nationaloper für die Gastfreundschaft – ich freue mich darauf, diesen Abend gemeinsam mit der Opernwelt im November zu feiern.
Hauptsponsor der GNO & Produktionssponsor: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Kartenverkauf ab 26.06.2025
Oper • Wiederaufnahme • Hommage an Nikos S. Petropoulos
Tosca
Giacomo Puccini
27., 30. November, 2., 7., 20., 23., 27. Dezember 2025 & 4., 7. Januar 2026
Beginn: 19.30 Uhr (Sonntag: 18.30 Uhr)
Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Musikalische Leitung: Paolo Carignani
Inszenierung, Bühnenbild & Kostüme: Nikos S. Petropoulos
Wiederaufnahme der Regie: Ion Kesoulis
Lichtdesign: Giuseppe di Iorio
In den Hauptrollen: Aleksandra Kurzak (27., 30. November & 2., 7. Dezember), Cellia Costea (20., 23., 27. Dezember & 4., 7. Januar), Marcelo Puente (27., 30. November & 2., 20., 23., 27. Dezember & 4., 7. Januar), Roberto Alagna (7. Dezember), Dimitri Platanias (27., 30. November & 2., 7. Dezember), Tassis Christoyannis(20., 23., 27. Dezember & 4., 7. Januar)
Mit Solist:innen, dem Orchester, Chor und Kinderchor der Griechischen Nationaloper
Mit Tosca von Giacomo Puccini kehrt eine der eindrucksvollsten Inszenierungen der GNO auf die Bühne zurück – sie trägt die Handschrift von Nikos S. Petropoulos, der seit 1971 als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner das Profil des Hauses entscheidend mitgeprägt hat. Die Wiederaufnahme markiert den Auftakt einer Hommage an sein über fünf Jahrzehnte währendes künstlerisches Wirken.
Tosca, ein psychologisch dichtes Opernthriller-Meisterwerk, wurde 1900 in Rom uraufgeführt und zählt heute zu den berühmtesten Opern weltweit. Die GNO brachte das Werk erstmals 1942 im Sommertheater am Klafthmonos-Platz zur Aufführung – mit der damals 19-jährigen Maria Kalogeropoulou, der späteren Maria Callas, in der Titelrolle. Seither gehört Tosca fest zum Repertoire der GNO.
Die nun gezeigte Produktion wurde 2007 am Olympia-Theater uraufgeführt. Petropoulos verlegte die Handlung ins Rom der 1940er-Jahre, mitten in die Wirren des Zweiten Weltkriegs. Seine Inszenierung legt das Augenmerk auf Gewalt, Sadismus und extreme Emotionen. Besonders der zweite Akt – die Konfrontation zwischen Tosca und Scarpia – erhält beinahe Thriller-Dimensionen. Das schwarz-weiße Bühnenbild und das expressive Lichtdesign erzeugen eine intensive, filmisch anmutende Atmosphäre, die stark vom italienischen Neorealismus inspiriert ist.
Nikos S. Petropoulos schreibt zur Inszenierung:
Im Februar 1944, in einem Rom, das einer Karikatur der offenen Stadt gleicht – voller Flüchtlinge, Spitzel, Doppelagenten, Denunzianten, Kollaborateure, Folterer und Geflohener –, inmitten alliierter Bombardierungen, Truppenbewegungen und Panik, entfaltet sich Tosca als ein realistisches Historiendrama des 20. Jahrhunderts.
Ihr mit Spannung erwartetes Debüt an der Griechischen Nationaloper in der Titelrolle gibt der internationale Opernstar Aleksandra Kurzak. Die Kritiker:innen waren von ihren jüngsten Darbietungen als Tosca an der New Yorker Metropolitan Opera sowie in Berlin, Barcelona und Verona begeistert. Unmittelbar vor Athen wird sie sie auch in einer Neuproduktion am Royal Opera House in London singen. Am 7. Dezember wird sie dann auf der Bühne von ihrem Ehemann und renommierten Opernstar Roberto Alagna begleitet, einem Tenor mit einer bemerkenswerten Karriere, die sich über fast vier Jahrzehnte erstreckt und der ebenfalls sein Debüt an der GNO geben wird. Die Weltklasse-Besetzung umfasst ebenfalls die renommierte Sopranistin Cellia Costea von der GNO, den international gefeierten Tenor Marcelo Puente und die weltweit gefeierten griechischen Baritone Dimitri Platanias und Tassis Christoyannis.
Die Vorstellung am 30. November 2025 ist dem Andenken an den verstorbenen Ulysses Kyriacopoulos, ehemaliger Präsident des Verwaltungsrats der GNO, gewidmet.
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Sponsor der Hommage an Nikos S. Petropoulos: Piraeus Bank
Kartenverkauf ab 26.06.2025
Musical für die ganze Familie • Neuproduktion
Isadora Duck
Stella Michailidou / Kostas Vomvolos
6., 7., 14., 21., 24., 28. Dezember 2025 & 3., 4. Januar 2026
Beginn: 11.00, 12.00, 17.00 Uhr
Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Text & Regie: Stella Michailidou
Musik: Kostas Vomvolos
Bühnenbild & Kostüme: Kenny McLellan
Bewegungsregie: Fotis Diamantopoulos
Lichtdesign: Christos Tziogkas
Video: Babis Venetopoulos
Text nach dem gleichnamigen Buch von Stella Michailidou, erschienen im Verlag Kaleidoskopio.
Mit dem Musical Isadora Duck verwandeln Stella Michailidou und Kostas Vomvolos die Bühne des Stavros Niarchos Saals in einen ganz besonderen Schwanensee – bevölkert von einer kleinen, außergewöhnlichen Ente, die davon träumt, Tänzerin zu werden.
Nach dem großen Erfolg der Erstaufführung auf der Alternative Stage kehrt Isadora Duck in einer neuen Version auf die große Bühne zurück und bietet eine ideale Einführung in die Welt des Tanzes – für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
Inspiriert ist das Stück von der Pionierin des modernen Tanzes, Isadora Duncan, der „barfüßigen Tänzerin“, und von Märchen wie Hans Christian Andersens Das hässliche Entlein. Die Heldin, die kleine Ente Isadora, lebt mit ihren strahlend blauen Federn im Schwanensee – und träumt davon, Ballerina zu werden. Ihre Leidenschaft für das Tanzen steht im Mittelpunkt dieser Geschichte, die wichtige Werte wie Zugehörigkeit, Akzeptanz und Selbstvertrauen mit Leichtigkeit und Humor vermittelt.
Stella Michailidou, Schauspielerin, Choreografin und bekannte Kinderstückautorin, entwickelt aus Isadoras Geschichte ein poetisches Spiel über Anderssein, Mut und Ausdruckskraft. Schwäne, Enten und bunte Vögel erzählen tanzend und singend die Entwicklung Isadoras – von der Ausgestoßenen zur selbstbewussten Tänzerin.
„Meine Flügel sind klein, meine Beine schief – doch meine Seele tanzt ohne Pause“, singt Isadora. Als sie von ihrem Lehrer Mr Coup de Pied aus dem Unterricht geworfen wird, beginnt für sie eine Reise durch Zweifel, Einsamkeit – und schließlich gewinnt sie den Glauben an sich selbst. Sie entdeckt einen neuen Tanz, frei von klassischer Form, im Einklang mit der Natur und ihren Gefühlen.
Die Musik stammt von Kostas Vomvolos, Mitglied der Ensembles Primavera en Salonico und Chimerini Kolymvites.
Die Titelrolle spielt Lydia Stefou, begleitet von Margarita Syngeniotou (als Lehrerin, Erzählerin, Ms Papov und Ms Hoity-Toity) sowie Dimitris Nalbandis (als Mr Coup de Pied).
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Produktionssponsor: PPC
Kartenverkauf ab 26.06.2025
Ballett • Neuproduktion
Giselle
Musik von Adolphe Adam, ergänzt durch Stücke von Friedrich Burgmüller und Boris Assafjew
19., 21., 24., 26., 28., 30., 31. Dezember 2025 & 2., 3. Januar 2026
Beginn: 19.30 Uhr (Sonntag & 31.12.: 18.30 Uhr)
Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Musikalische Leitung: José Salazar
Choreografie (Wiederaufnahme & Bearbeitung): Verónica Villar, Elena Iglesias, nach der Originalchoreografie von Marius Petipa (basierend auf Jean Coralli und Jules Perrot)
Bühnenbild & Kostüme: Dido Gogkou
Lichtdesign: Eleftheria Deko
Mit dem Orchester, den Solist:innen, Halbsolist:innen, dem Corps de ballet und Studierenden der Berufsschule für Tanz der GNO.
Das Ballettensemble der Griechischen Nationaloper präsentiert eine neue Produktion von Giselle, einem der bekanntesten Ballette der Romantik – mit der bezaubernden Musik von Adolphe Adam, ergänzt durch Stücke von Friedrich Burgmüller und Boris Assafjew. Die renommierte Choreografinnen Verónica Villar und Elena Iglesiasbringen die klassische Choreografie von Marius Petipa zurück auf die Bühne, dirigiert wird die Produktion von José Salazar.
Giselle ist ein Meilenstein der Ballettgeschichte. Obwohl es in Europa zeitweise in Vergessenheit geriet, wurde es im 20. Jahrhundert wieder ins Repertoire der großen Kompanien aufgenommen. Die Titelrolle – oft als „Hamlet des Balletts“ bezeichnet – gilt bis heute als ultimative Herausforderung für klassische Tänzerinnen.
Die Geschichte handelt von der unglücklichen Liebe der Bauernmagd Giselle zum Grafen Albrecht, der sich ihr gegenüber als einfacher Dorfbewohner ausgibt. Als sie von seiner wahren Identität und seiner Verlobung erfährt, bricht sie zusammen und stirbt. Nach ihrem Tod erscheint sie als Geist: In einer Vollmondnacht begegnet sie gemeinsam mit anderen betrogenen Bräuten – den elfenartigen Geisterwesen – dem reuigen Albrecht im Wald. Diese führen Männer in den Tanztod, doch Giselle schützt ihn bis zum Morgengrauen und verzeiht ihm – bevor sie für immer ins Grab zurückkehrt.
Die Urchoreografie wurde von Jean Coralli (mit italienischen Wurzeln) geschaffen, während die Solopartien der Haupttänzerin von Jules Perrot gestaltet wurden, der mit der Uraufführungs-Tänzerin Carlotta Grisi liiert war. Auf diesem Werk basierte wiederum die spätere Fassung von Marius Petipa für das Kaiserliche Ballett von St. Petersburg – die auch als Grundlage für heutige Interpretationen dient, darunter diese neue Inszenierung.
Petipa änderte u. a. den Namen des männlichen Protagonisten von „Albert“ zu „Albrecht“ und entwickelte eine choreografische Sprache, die klassische Form, emotionale Tiefe und dramatisches Erzählen zu einem poetischen Ganzen verbindet.
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Sponsor des Balletts: Prodea Investments
Kartenverkauf ab 26.06.2025
Oper • Wiederaufnahme
Falstaff
Giuseppe Verdi
15., 18., 21., 26. Februar & 01., 05. März 2026
Beginn: 19.30 Uhr (Sonntag 18.30 Uhr)
Dirigent: Derrick Inouye
Regisseur: Stephen Langridge
Bühnenbild, Kostüme: George Souglides
Bewegungsregie: Dan O’Neill
Lichtdesign: Peter Mumford
Chorleitung: Agathangelos Georgakatos
Kinderchorleitung: Konstantina Pitsiakou
In den Hauptrollen: Tassis Christoyannis, Dionysios Sourbis, Cellia Costea, Nefeli Kotseli, Marilena Striftombola, Vassilis Kavayas, Chrysanthi Spitadi, Yanni Yannissis, Yannis Kalyvas, Andreas Karaoulis
Die Griechische Nationaloper nimmt die erfolgreiche Produktion der komischen Oper Falstaff für sechs Vorstellungen im Stavros Niarchos Saal wieder auf. Die Inszenierung von Stephan Langridge wurde an der GNO erstmals in der Saison 22/23 präsentiert
Im Mittelpunkt der Handlung steht der alte Ritter Sir John Falstaff, dessen romantische Missgeschicke ihn in der provinziellen Gesellschaft seiner Kleinstadt zum Gespött machen. Am Ende, nachdem sich eine Reihe tragikomischer Situationen entfaltet hat, singen alle Figuren des Werks gemeinsam den folgenden Refrain „Die ganze Welt ist ein Witz… aber wer zuletzt lacht, lacht am besten.“
Verdi überraschte alle mit seiner letzten Oper, Falstaff. Nur wenige glaubten, dass der damals 80-jährige Komponist nach dem großen Erfolg seines Otello (1887) noch ein weiteres großes Werk (und noch dazu eine Komödie!) in petto hatte. Und doch erwies sich die Uraufführung von Falstaff 1893 an der Mailänder Scala als brillanter Abschluss seiner Karriere. Die Oper basiert auf der Komödie von Shakespeare: Die lustigen Weiber von Windsor.
Der Regisseur Langridge, Leiter des britischen Glyndebourne Opera Festival, merkt an:
Unsere Inszenierung spielt im England der 1930er Jahre. Eine Zeit zwischen den Kriegen (Falstaff war ein alter Soldat), mit einem skandalumwitterten Prinzen von Wales (wie Hal in Heinrich IV.), der kurzzeitig König Edward VIII. werden wird, und einer Zeit, in der die Hierarchien starr sind und die soziale Klasse mehr respektiert wird als das Geld. Falstaff basiert auf Shakespeares einziger rein englischer Komödie, aber das Ende ist rein Verdi / Boito. ‚Tutto nel mondo è burla‘ (Die ganze Welt ist ein Witz) ist ihre Schlussfolgerung – und wenn wir uns die chaotische Welt von heute ansehen, können wir dem nur zustimmen und dann vielleicht in den Pub gehen, um ein warmes Bier zu trinken und mit Sir John zu lachen!
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Kartenverkauf ab 01.11.2025
Ballett • Wiederaufnahme
Schwanensee
Konstantinos Rigos / Pjotr Iljitsch Tschaikowski
07., 08., 15., 22., 27., 28. März & 03., 04. April 2026
Beginn: 19.30 Uhr (Sonntag: 18.30 Uhr)
GNO Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Choreografie, Regie, Bühnenbild: Konstantinos Rigos, mit Verweisen auf die Choreografien von Marius Petipa und Lev Ivanov
Dirigent: Philippe Forget
Originale Musikkomposition: Ted Regklis
Dramaturgische Beratung: Alexandros Efklidis
Kostüme: Giorgos Segredakis
Licht: Christos Tziogkas
Beigeordneter Architekt: Mary Tsagari
Video: Konstantinos Garinis
Mit dem Orchester, den Haupttänzer:innen, den Solist:innen, den Demi-Solist:innen, dem Corps de ballet und den Schüler:innen der professionellen Tanzschule de GNO
Die Schwanensee-Inszenierung des Balletts der Griechischen Nationaloper kehrt in der Choreografie von Konstantinos Rigos für acht Vorstellungen in den Stavros Niarchos Saal zurück. Der Direktor des GNO-Balletts greift Tschaikowskis klassisches Meisterwerk wieder auf, rekontextualisiert weite Teile der ursprünglichen Ballettchoreografie von Petipa/Ivanov und wirft neue Fragen darüber auf, wie wichtige Werke des klassischen Ballettrepertoires in der heutigen Zeit neu interpretiert werden können.
Konstantinos Rigos erforscht einige der Ängste und obsessiven Bilder unserer Zeit, um in seinen eigenen See einzutauchen. Eine Landschaft in einer Zeit nach der Zerstörung. Eine verlassene Tankstelle erinnert an eine Welt, der der Treibstoff ausgegangen ist. Ein See, in dem das Natürliche und das Übernatürliche koexistieren und sich abwechseln. Prinz Siegfried erscheint als romantischer Held, der sich ständig mit dem Absoluten auseinandersetzt und einen verwandelnden Blick besitzt, der die Menschen um ihn herum beeinflusst. Siegfrieds Blick ist schließlich der Haupterzähler. Der weiße Schwan und der schwarze Schwan erscheinen als seine Fantasieprojektionen, die er zu jagen und zu töten hat; doch da sie nur Teile seiner selbst sind, wird sein Pfeil letztlich auch ihn treffen.
Die ursprüngliche Choreografie von Petipa und Ivanov dominiert die Seeszene und erinnert an ein Ritual, das sich in dieser zeitlosen Umgebung wiederholt. Indem sie ein choreografisches Palimpsest schaffen, wechseln die Tänzer:innen zwischen klassischen und verschiedenen anderen choreografischen Stilen, die von neoklassisch bis zeitgenössisch reichen.
Konstantinos Rigos bemerkt: In Schwanensee präsentiere ich eine Version, die mit dem Zauber des klassischen und des neoklassischen Tanzes kokettiert. Die Helden behalten die Charaktereigenschaften der klassischen Version bei, aber ihre Rollen werden als Projektionen des Prinzen selbst dargestellt. Ich sehe die Rollen des weißen und des schwarzen Schwans als zwei Seiten ein und derselben Person, um den Kampf zwischen ihnen zu beleuchten – die Unschuld und das Bedürfnis nach Selbstzerstörung, die in jedem Menschen verborgen sind. Die menschliche Existenz wird sowohl vom Guten als auch vom Bösen angezogen. Ich glaube, das ist ein geniales Merkmal dieses Werks und eines der Elemente, die ich hervorheben möchte.
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Sponsor des Balletts: Prodea Investments
Kartenverkauf ab 01.11.2025
Oper • Neuproduktion
Carmen
Georges Bizet
Koproduktion mit Opéra Royal de Versailles Spectacles, Opéra de Rouen, Palazzetto Bru Zane – Centre de musique romantique française. Produktionsleitung: Bru Zane France
30. April, 2., 3., 5., 7., 14., 17., 20., 24., 26., 28. Mai & 4. Juni 2026
Beginn: 19.00 Uhr (Sonntag: 18.30 Uhr)
GNO Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Musikalische Leitung: Konstantinos Terzakis
Regie: Roman Gilbert
Bühnenbild: Antoine Fontaine
Kostüm: Christian Lacroix
Choreografie: Vincent Chaillet
Licht: Hervé Gary
Chorleitung: Agathangelos Georgakatos
In den Hauptrollen: Gaëlle Arquez, Cellia Costea, Marina Viotti, Charles Castronovo, Andrea Carè, Dionysios Sourbis, Tassos Apostolou, Nikos Kotenidis, Vassiliki Karayanni
Im Rahmen des Themas der Saison 2025/26 präsentiert die Griechische Nationaloper zum ersten Mal in Griechenland eine originalgetreue Wiederaufführung der Weltpremiere von Carmen, die 1875 an der Opéra Comique in Paris stattfand. Nach jahrelangen Recherchen ist es dem Palazzetto Bru Zane – Centre de musique romantique française mithilfe des Notizbuches des Regisseurs und der Entwürfe der Kostüme und Bühnenbilder gelungen, für diese Uraufführung die von Bizet entworfenen Bühnenbilder und Kostüme originalgetreu nachzustellen.
Carmen wurde im Laufe der Zeit in den unterschiedlichsten Formen inszeniert, von klassischen bis hin zu radikal dekonstruktiven Ansätzen. In unserer heutigen Zeit gilt es fast als revolutionär, zur ursprünglichen Regie, Ausstattung und Kostümgestaltung zurückzukehren. Diese Inszenierung versteht sich nicht als museale Wiederbelebung, sondern bietet neue Einblicke in die Anfänge der Oper. Damals gab es noch keinen „Regisseur“ im modernen Sinn – die Werke wurden nach den Vorstellungen der Komponisten auf die Bühne gebracht. Erst ab 1830 kamen sogenannte Regiebücher auf, die genaue Anweisungen zu Bühnenbild, Bewegungen und Auftritten enthielten – ein früher Vorläufer der heutigen Regiearbeit.
Auf der Grundlage von wertvollem Archivmaterial und in Zeitungen veröffentlichten Skizzen hat sich das künstlerische Team dieser Inszenierung der GNO der anspruchsvollen Aufgabe gestellt, die ursprüngliche Inszenierung von Carmen wiederherzustellen, indem sie die Charaktere wiederentdecken und die Grausamkeit der Geschichte darstellen, die das Publikum aufgrund der außergewöhnlichen Schönheit der Musik manchmal zu übersehen pflegt. Carmen steht für die Freiheit der Heldin und ihr Recht, sich ihre Liebespartner selbst auszusuchen, anstatt von ihnen ausgewählt zu werden. Da sie eine Bedrohung für die von Männern dominierte und patriarchalische Gesellschaft darstellt, scheint die einzige Lösung ihre Beseitigung zu sein.
Für diese Inszenierung von Carmen hat die GNO eine hochkarätige Besetzung zusammengestellt, die sowohl internationale als renommierte griechische Sänger:innen umfasst. Die Titelrolle teilen sich drei gefeierte Sängerinnen: die französische Mezzosopranistin Gaëlle Arquez, die diese Rolle an den renommiertesten Orten Europas gesungen hat, die Sopranistin des GNO Cellia Costea, die ihr Debüt in der Rolle von Bizets berühmter Heldin geben wird, und die französisch-schweizerische Mezzosopranistin Marina Viotti, die durch ihre Darbietung der „Habanera“ zusammen mit einem Heavy-Metal-Stück während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris international Aufmerksamkeit erregte. Der Startenor Charles Castronovo und der Tenor Andrea Carè, der das griechische Publikum in der jüngsten GNO-Produktion von Madama Butterfly im Odeon des Herodes Atticus in seinen Bann zog, werden den Don José verkörpern.
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Produktionssponsor: Alpha Bank
Tanz • Wiederaufnahme
Golden Age
Konstantinos Rigos
13., 15., 16., 22., 23. Mai 2026
Beginn: 19.30 Uhr
Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Konzept, Choreografie, Bühne & Musikauswahl: Konstantinos Rigos
Musik: Ted Regklis
Dramaturgie: Erie Kyrgia
Kunstinstallation: Petros Touloudis
Kostüme: Daglara
Lichtdesign: Christos Tziogkas
Video: Vasilis Kehagias
Ein Jahr nach der Erstaufführung von Golden Age lädt uns Konstantinos Rigos erneut zu seiner wilden Party auf die Bühne der Stavros Niarchos Hall ein. Nach ihrer Weltpremiere beim Belgrade Dance Festival im April 2025 und einer Reihe erfolgreicher Aufführungen im SNFCC im Mai 2025 kehrt diese bemerkenswerte Produktion des GNO-Balletts im Mai 2026 zurück – nach einer Tournee durch Thessaloniki, Zypern und Italien: für alle, die von ihr bewegt und inspiriert waren, die Nostalgie verspürten und auf ihren Sitzen mitgetanzt haben, aber auch für alle, die noch keine Gelegenheit hatten, dieses großartige Fest zu erleben. Diese internationale Tournee wird durch eine Förderung der Stavros Niarchos Foundation (SNF) ermöglicht, um die künstlerische Reichweite der Griechischen Nationaloper zu erhöhen.
Die Tournee wird durch eine Förderung des Hauptsponsors der GNO, der Stavros Niarchos Foundation (SNF) ermöglicht.
Golden Age ist ein künstlerisches Manifest über die Gegenwart und Zukunft des Tanzes – eine tänzerische Collage aus Ironie, Nostalgie und Aufbruch, die auf Rigos’ 35-jährige Karriere zurückblickt. Vom National School of Dance (KSOT) über das Tanztheater OKTANA, bis zur Arbeit an Staatsbühnen, dem Athens Festival und der GNO – Konstantinos Rigos’ unkonventionelle Handschrift sprengt die Grenzen des Tanzes und tritt in einen Dialog mit den angrenzenden Kunstformen.
Die Choreografie ist durchzogen von elektronischer Musik, leuchtenden Farben, vertikalen Screens, leuchtenden Mottos und einem überdimensionalen Kronleuchter (Kunst: Petros Touloudis), der das Szenario in einen ekstatischen Club verwandelt. Golden Age ist ein leidenschaftliches Bekenntnis zur Menschlichkeit, zum Diesseits – nicht zum Himmel, sondern zur Erde. Es verheißt keine Erlösung, aber einen Ausweg aus der Hölle.
Sechzehn Tänzer:innen bewegen sich zwischen Extremen – mal als synchronisierte „Soldaten“ mit mechanischem Gestus, mal als fragiles Kollektiv, das Romantik und Verzweiflung miteinander verschränkt. Die Musik, ein Mix aus Originalkompositionen von Ted Regklis und Neuinterpretationen bekannter Werke, reicht von Verdi, Bizet, über Hiotis, Loizos, Mamangakis, bis zu Rock- und Jazz-Ikonen der 1960er- und 1970er-Jahre. Dazu Texte, Songs und Live-Performances von Gästen – mit einem einzigen Ziel: den Tanz als Ausdruck unseres Menschseins zu feiern.
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Sponsor des Balletts: Prodea Investments
Kartenverkauf ab 01.02.2026
Oper • Wiederaufnahme • Hommage an Nikos S. Petropoulos
La traviata
Giuseppe Verdi
18., 19., 21., 23., 24., 26., 28., 30. Juli 2026
Beginn: 20.00 Uhr
Stavros Niarchos Saal – Stavros Niarchos Foundation Cultural Center
Musikalische Leitung: Lukas Karytinos
Inszenierung, Bühne & Kostüme: Nikos S. Petropoulos
Wiederaufnahme der Regie: Ion Kesoulis
Lichtdesign: Christos Tziogkas
Choreinstudierung: Agathangelos Georgakatos
In den Hauptrollen: Vassiliki Karayanni, Dimitra Kotidou, Yannis Christopoulos, Tassis Christoyannis, Dionysios Sourbis
Zum Abschluss der Spielzeit 2025/26 zeigt die Griechische Nationaloper eine Neuauflage von La traviata – erstmals als Sommeraufführung im klimatisierten Hauptsaal.
Nach einer Tournee nach Thessaloniki und China kehrt die Inszenierung von Nikos S. Petropoulos an die GNO zurück, genau 25 Jahre nach ihrer ersten Präsentation im Olympia-Theater. Die Wiederaufnahme ist Teil der Hommage an den renommierten griechischen Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner.
Petropoulos’ Inszenierung vermittelt eine eindrucksvolle Szenerie des 19. Jahrhunderts: von Violettas Pariser Wohnung bis zum ländlichen Rückzugsort außerhalb der Stadt – mit detailreichen, ausdrucksstarken Kostümen, die perfekt auf die Atmosphäre des Werks abgestimmt sind.
Hauptsponsor der GNO: Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Sponsor der Hommage an Nikos S. Petropoulos: Piraeus Bank
Kartenverkauf ab 01.02.2026