Hina Maeda gewinnt Wieniawski-Wettbewerb

Der mit 50.000 Euro dotierte erste Preis des prestigeträchtigen Geigenwettbewerbs im polnischen Poznań geht in diesem Jahr an die 20-jährige Hina Maeda aus Japan. Den zweiten Preis (30.000 Euro) erhält Meruert Karmenova, 29, aus Kasachstan, Qingzhu Weng, 21, aus China erspielte sich den dritten Preis (20.000 Euro).

Insgesamt schafften es sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Finalrunde – hier stand noch ein körperlicher wie emotionaler Kraftakt an: Sie spielten gleich zwei Violinkonzerte (darunter eines von Wieniawski) mit dem Poznan Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Łukasz Borowicz. Augustin Dumay, Präsident der Jury, ist glücklich über den Verlauf des Wettbewerbs und sagt: „Das Ziel von uns als Jury war es eindeutig nicht, die ,Geigenchampions der Woche in Poznań‘ zu küren. Vielmehr wollten wir junge Musikerinnen und Musiker entdecken, die sensibel, intelligent und kultiviert mit dem Notenmaterial umgehen, ebenso mit einer starken Persönlichkeit ausgestattet sind und denen wir gerne jahrelang zuhören würden.“ Diese Qualitäten hat die Jury in den Preisträger:innen gefunden.

Vergebene Punkte werden veröffentlicht
Der Wieniawski-Wettbewerb ist zwar einer der ältesten internationalen Musikwettbewerbe, doch er ist einer, der sich stetig erneuert: Als einer der wenigen Wettbewerbsveranstalter weltweit macht die Wieniawski-Gesellschaft in diesem Jahr alle Jury-Ergebnisse nach Ende des Wettbewerbs öffentlich. Gleichzeitig unterstützt der Veranstalter seine Preisträger:innen auch nach dem Gewinn: Die drei Erstplatzierten gehen auf Welttournee. Insgesamt werden sie 60 Konzerte in 20 Ländern auf fünf Kontinenten spielen.

Die Direktorin des Internationalen Henryk-Wieniawski-Violinwettbewerbs, Karolina Kaźmierczak, zieht folgendes Resümee: „Schon in der ersten Phase des Wettbewerbs haben alle Teilnehmer:innen ein extrem hohes Niveau gezeigt und ein sehr anspruchsvolles Repertoire vorgetragen. Ich bin sehr zuversichtlich, was ihre musikalische Zukunft angeht. Sicherlich werden wir noch oft von ihnen hören und sie auf den Bühnen der Welt sehen. Es ist eine große Ehre für uns, diese talentierten Geigerinnen und Geiger beim 16. Wieniawski-Wettbewerb zu Gast zu haben.“

Am heutigen Freitag, 19 Uhr, findet das Konzert der Preisträgerinnen und Preisträger in Poznań statt (der Livestream kann über diesen Link verfolgt werden), am Sonntag in Warschau, 18 Uhr. Der nächste Wieniawski-Wettbewerb wird 2026 stattfinden.

Die Preisträger:innen des Internationalen Henryk Wieniawski Violinwettbewerbs 2022:

1. Preis, 50.000 Euro: Hina Maeda (20), Japan
2. Preis, 30.000 Euro: Meruert Karmenova (29), Kasachstan
3. Preis, 20.000 Euro: Qingzhu Weng (21), China

Ausgezeichnet werden mit jeweils 5000 Euro:
Hana Chang (19), Japan/Singapur/USA
Jane Hyeonjin Cho (25), Südkorea
Dayoon You (21), Südkorea

Über den Internationalen Henryk Wieniawski Violinwettbewerb:

Der Wieniawski-Wettbewerb zählt zu den renommiertesten Geigenwettbewerben der Welt – und er ist der älteste unter ihnen. Als Gewinnerin des ersten Wieniawski-Wettbewerbs 1935 ging die damals 15-jährige Ginette Neveu hervor. Sie verwies David Oistrach (damals 27) auf den zweiten Platz und startete ihre Weltkarriere. Der Wieniawski-Wettbewerb war 1957 Gründungsmitglied der World Federation of International Music (WFIMC), heute gehören dem Verband 120 renommierte internationale Musikwettbewerbe an.

Weitere Informationen über den 16. Internationalen Henryk Wieniawski Violinwettbewerb finden Sie hier.

Foto: Leszek Zadón / Fresh Frame
Zur Übersicht