MPHIL 360°: Aus München, für München

Es sei in erster Linie ein Geschenk und eine Liebeserklärung an ihre Heimatstadt, sagen die Münchner Philharmoniker über das Festival MPHIL 360°: Seit mittlerweile sieben Jahren präsentiert das Traditionsorchester im Rahmen der Veranstaltungsreihe außergewöhnliche Formate kostenlos oder für den kleinen Geldbeutel, um sich beim Münchner Publikum für dessen Treue und Unterstützung zu bedanken und darüber hinaus Menschen aus der Region ins Konzert einzuladen, die unter anderen Umständen vielleicht weniger Zugang zur klassischen Musik fänden. Die kommende Festivalausgabe, die Ende Juni stattfindet, markiert nun einen besonderen Wendepunkt: Erstmalig ist die neue Heimat der Philharmoniker, der Gasteig HP8 inklusive der Isarphilharmonie, Schauplatz der Veranstaltungen. Da das Areal mitten im Stadtteil und Wohngebiet Sendling liegt, lässt sich der Wunsch nach Publikumsnähe und Barrierelosigkeit hier besonders gut umsetzen.

Faszination Weltall

Dass die Münchner Philharmoniker trotz des engen Bezugs zur Region im wahrsten Sinne des Wortes global denken, zeigt das Thema des kommenden MPHIL 360°. Unter dem Titel „Space Odyssey“ präsentieren sie Veranstaltungen zum Universum und den Planeten – und werfen dabei auch ein Schlaglicht auf den Kosmos Erde.

Der Titel des Festivals Space Odyssey nimmt Bezug auf Stanley Kubricks Film 2001: A Space Odyssey von 1968. Der Regisseur nutzte für seinen Science-Fiction-Film György Ligetis chaotisch-sphärisches Orchesterwerk Atmosphères, um den Weltraum auch klanglich darzustellen. Ligeti und seine Komposition wurden dadurch weithin bekannt. Dieses Werk stellt den Ausgangspunkt dar, von dem aus sich die Münchner Philharmoniker gleichsam in den Kosmos begeben, um von dort aus auf die Erde zu blicken.

Atmosphères präsentieren die Münchner Philharmoniker in drei Konzerten am 24.,25. und 26.06.22 unter der musikalischen Leitung von Krzysztof Urbański und mit Augustin Hadelich an der Violine. Eine zentrale Rolle spielt beim Festival auch Astrophysiker, Naturphilosoph und Journalist Prof. Dr. Harald Lesch: So nimmt er in dem musikalisch-wissenschaftlichen Exkurs »Unendliche Weiten« am 25.06. gemeinsam mit einem Ensemble der Münchner Philharmoniker die Zuhörer*innen mit auf eine ganz eigene Reise vom Beginn des Kosmos bis heute, vom Dunkel ins Licht, vom Kleinen zum ganz Großen – ein wahrhaft kosmisches Unterfangen. Im Rahmen einer Aufführung der Schöpfung von Joseph Haydn betritt Harald Lesch außerdem in einem neuen Kontext die Bühne der Isarphilharmonie.

Aktionstag Kosmos Erde

Mit seiner Schöpfung hat Joseph Haydn die Entstehung der Erde tonmalerisch nachempfunden; eine Aufführung dieses Meisterwerkes in Kombination mit kurzen Impulsen von Harald Lesch zum Thema „Kosmos Erde“ ist eingebettet in den Aktionstag am 26.06., der sich ganz den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit widmet. In zwei Podiumsdiskussionen sprechen an diesem Tag zudem Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur darüber, wie Orchestertourneen in Zeiten des Klimawandels neu gedacht werden können sowie über den Faktor der Nachhaltigkeit in der Sanierung des Neuen Gasteigs. Der Thementag bietet den Münchner Philharmonikern die Möglichkeit, seine Rolle als treibender Motor für Umwelt- und Klimabewusstsein der Orchesterlandschaft auszuweiten: So erhielt das Orchester im Jahr 2020 das Ökoprofit-Zertifikat und ist Teil der Initiative Orchester des Wandels, die das Bewusstsein für Nachhaltigkeit rund um die klassische Musik schärft.

Per App durch Gustav Holsts Die Planeten reisen

Kein Klassikfestival über den Kosmos wäre vollständig ohne Gustav Holsts berühmte Suite Die Planeten. Für MPHIL 360° haben die Münchner Philharmoniker jedoch einen sehr besonderen Kontext für das Werk gewählt. So ist Die Planeten auch der Name einer App, die es Nutzer*innen erlaubt, mit Smartphone und Kopfhörer in einem von 22 Münchner Parks, aber auch in Köln
und Berlin in den Klang der Münchner Philharmoniker einzutauchen und dadurch Holsts Meisterwerk völlig neu zu erfahren. Als Pilot eines Raumgleiters fliegt man spazierengehend von Himmelskörper zu Himmelskörper, von Musik zu Musik, und ergründet darüber deren unterschiedliche Bedeutungen. Genutzt wird eine eigens entwickelte immersive binaurale Technologie, die in ihrer Interaktivität weit über z.B. Dolby Atmos hinausgeht.

Symphonic Mob: Münchner Philharmoniker im Close-up

Neben den aufwendigen inhaltlichen Formaten bietet MPHIL 360° Space Odyssey auch viele Gelegenheiten, die Münchner Philharmoniker in ungezwungenem Rahmen sehr persönlich zu erleben. Beim Symphonic Mob können beispielsweise alle, die ein Instrument spielen oder gerne singen, zusammen mit Musiker*innen der Münchner Philharmoniker musizieren. Für alle Stücke werden neben den Originalstimmen auch vereinfachte Stimmen für Instrumente in allen möglichen Tonlagen vorab zur Verfügung gestellt.

Im Format Nach(t)klang präsentieren sich die Philharmoniker in entspannter Atmosphäre im Industrie- Flair der Halle E des Gasteig HP8 und bieten ein Programm jenseits des klassischen Symphonie-Repertoires.«

Die Münchner Philharmoniker möchten mit MPHIL 360° möglichst viele Münchner*innen erreichen, sie für klassische Musik begeistern und zeigen, wie modern diese klingen und aussehen kann. Dies bestätigt auch Intendant Paul Müller:

„Wir freuen uns ganz besonders, für das diesjährige MPHIL 360° Festival erstmalig die Türen unserer neuen Heimat, der Isarphilharmonie öffnen zu dürfen. Unser Konzertprogramm soll das Publikum auf eine Reise ins Weltall einladen. Mit einer ganz besonderen Aufführung der Schöpfung betrachten wir den „Kosmos Erde“ und widmen uns zudem mit einem Klima-Aktionstag dem Thema „Nachhaltigkeit“. Beim Symphonic Mob besteht für jede Münchnerin und jeden Münchner die Möglichkeit, gemeinsam mit den Münchner Philharmonikern
zu musizieren. MPHIL 360° ist unser Geschenk an die ganze Stadt München und wir laden alle ein, mit dabei zu sein.“