Kammeroper Strella – GNO-Produktion über LGBTQ+-Thematiken mit drei Transgender-Künstlerinnen in den Hauptrollen
Das Auftragswerk von Michalis Paraskasis ist inspiriert vom gleichnamigen Film des Regisseurs Panos H. Koutras, der 2009 bei der Berlinale Premiere hatte, und steht zwischen dem 18. Oktober und 4. November auf dem Spielplan in Athen.
Der Film Strella – ein atemberaubender, mehrfach preisgekrönter Film von Panos H. Koutras – war ein Meilenstein des modernen griechischen Kinos. Er wurde adaptiert für die Bühne und setzt als Opernwerk gleichermaßen Maßstäbe: Es geht um die Sichtbarkeit von Trans-Personen und der LGTBQ+-Gemeinschaft sowohl in Griechenland als auch im Ausland. Die Griechische Nationaloper gab die Kammeroper Strella bei dem Komponisten Michalis Paraskakis in Auftrag und feierte 2022 Premiere. Nun kehrt Strella mit einem Libretto von Alexandra K* und unter der Leitung von Konstantinos Terzakis mit dem frischen, subversiven Blick des gefragten Theaterregisseurs George Koutlis auf die Alternative Stage der Griechischen Nationaloper (GNO) im Stavros Niarchos Foundation Cultural Center (SNFCC) zurück. Die Rollen der Strella, Maria und Wilma werden wieder von den Transgender-Künstlerinnen Letta Kappa, Ioanna Zam-Petrou und Victoria Tsitouridou-Maya gespielt.
Die Oper handelt von der Begegnung zwischen Yorgos, einem 48-jährigen Mann, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, und Strella, einer jungen transsexuellen Prostituierten, die Maria Callas verehrt. Für beide scheint die Zukunft zum ersten Mal nach langer Zeit wieder offen zu sein. Da Yorgos‘ Konten mit der Vergangenheit jedoch noch lange nicht geschlossen sind, holt ihn seine Vergangenheit wieder ein. Gemeinsam mit Strella muss er einen Weg zur Erlösung finden. Die filmische Geschichte von Strella, wie sie sich im Drehbuch von Panos H. Koutras und Panagiotis Evangelidis entfaltet, scheint bereits alle Merkmale eines realistischen Musikdramas aufzuweisen, denn sie lehnt sich an die altgriechische Tragödie an, mit direkten Anspielungen auf den Ödipusmythos und im Sinne des opernhaften Verismo.
Mehr als zehn Jahre nach der Premiere des Films bei der Berlinale ist das Thema immer noch so aktuell wie zum Zeitpunkt seiner Erstaufführung. In der gegenwärtigen Realität, in der Mut und Wahrheit absolut notwendig sind, werden die Charaktere des Films, und in der Folge auch die der Oper, nicht als Karikaturen behandelt, sondern als reale Personen, die sich verlieben, lieben und Schmerzen erleben.
Komposition: Michalis Paraskasis
Libretto: Alexandra K*, nach dem gleichnamigen Film von Panos H. Koutras
Dirigent: Konstantinos Terzakis
Regie: George Koutlis
Bühne: Eva Manidaki
Kostüm: Ioanna Tsami
Solist*innen: Letta Kappa (Strella), Anastasia Kotsali (Callas), Michalis Psirras (Yorgos), Ioanna Zam-Petrou (Maria), Nikos Spanatis (Alex), Victoria Tsitouridou-Maya (Wilma), Nikos Ziaziaris (Antonis, 1. Polizist, Yuri), Nicolas Maraziotis (Nikos, 2. Polizist), Nina Naï (Drag Performer), George Roupas (Kouloukousis), Alexandros Stavropoulos (Eichhörnchen)
Kammer-Ensemble: Ana Chifu (Flöte), Antonis Tsachtanis (Klarinette), Guido de Flaviis (Saxophon), George Krimperis (Posaune), Kazuyo Tsunehiro (Schlagzeug), Mislav Režić (E-Gitarre), Christos Sakellaridis (Klavier), Artemis Vavatsika (Bajan), Fani Vovoni/Alexis Theofylaktou (Violine), Charis Pazaroulas (Kontrabass)
Gründungsstifter der Alternative Stage der GNO: Stavros Niarchos Stiftung (SNF)
Termine
Wo?
Alternative Stage der GNO im SNFCC
Wann?
18., 20., 21., 22., 25., 27. und 29. Oktober
2., 3. und 4. November
Jeweils 20.30 Uhr, sonntags: 19.30 Uhr