Sarah Willis
Kubareise mit Mozart und Mambo
Am 03.07.2020 erscheint „Mozart y Mambo“ bei Alpha Records – das neue Album- und Konzertprojekt der Ausnahme-Hornistin Sarah Willis, in dem sie gemeinsam mit dem Havana Lyceum Orchestra Mozart-Werke mit traditioneller kubanischer Musik kombiniert. Am 27.06.2020 wird zudem die Dokumentation „Mozart y Mambo – A Cuban Journey with Sarah Willis“ bei der Deutschen Welle ausgestrahlt.
Spielerische Leichtigkeit, Lebensfreude und überbordende Musikalität: Wer steht Pate für diese Maximen, wenn nicht Wolfgang Amadeus Mozart? Dass die Beschreibung ebenso auf die Musikszene Havannas zutrifft, stellte Sarah Willis fest, als sie 2017 erstmals nach Kuba reiste, um einen Meisterkurs zu unterrichten (und vielleicht auch ein wenig Salsa zu tanzen). Die Star-Hornistin war begeistert von der musikalischen Lebendigkeit der Hauptstadt und überrascht, welch zentrale Rolle neben Volksmusiken wie Salsa, Son und Mambo dort auch die Klassik einnimmt – so zentral, dass mitten in der Altstadt Havannas ein großes Denkmal zu Ehren Wolfgang Amadeus Mozarts prangt. „Mozart wäre ein guter
Kubaner gewesen“, sinnierte dann auch ein ein-heimischer Musiker im Gespräch.
Dass die kubanische Klassikszene den globalen Vergleich nicht zu scheuen braucht, bestätigte sich endgültig für Sarah, als sie zum ersten Mal das Havana Lyceum Orchestra unter José Antonio Méndez Padrón spielen hörte: Hier musizierte ein Kammerorchester auf Weltniveau. Sofort wusste sie, dass sie diesen talentierten Musikern und Musikerinnen international Gehör verschaffen wollte. Das CD- und Konzertprojekt „Mozart y Mambo“ war geboren.
„Mozart y Mambo verbindet beliebte Solostücke für Horn von Wolfgang Amadeus Mozart mit traditioneller kubanischer Musik,“ erklärt Sarah. „All denen, die mich fragen, warum man Mozart in Kuba aufnimmt, kann ich nur sagen: Hören Sie es sich einfach an, dann wissen Sie, warum. Die Energie und Leidenschaft dieser Musiker sind derart inspirierend, und ich hoffe, dass man die besondere Atmosphäre hören kann, die während der Aufnahme zustande kam.“
Herzstück der Einspielung sollten Mozarts Hornkonzert in Es-Dur (K.447), das Rondo in Es-Dur (K.371) und der Horn-Konzertsatz in Es-Dur (K.370b) werden – Werke, die in ihrer Schönheit und ihrem technischen Anspruch sowohl Sarahs Virtuosität als auch die Qualität des Orchesters einmalig zur Schau stellen. An ihrer Seite stehen einige Klassiker der kubanischen Musik – Qué rico el Mambo, Dos Gardenias und El Manisero – sowie zwei eigens für das Album kreierte, von Mozart-Werken inspirierte Mambo-Stücke: das Rondo alla Mambo und die Sarahnade Mambo.
Im Januar 2020 fanden sich Solistin und Orchester zusammen, um das Repertoire einzuspielen. Sarah hatte vorab sowohl inner- als auch außerhalb Kubas viele hochkarätige Partner mit ihrer Begeisterung für die Sache anstecken und auch einige der beachtetsten Musiker aus populären Musikszene der Insel ins Boot holen können, unter ihnen der charismatische Saxofonist Yuniet Lombida Prieto, Trompeter Harold Madrigal Frías sowie Komponist und Pianist Jorge Aragón. An den Arrangements und dem Recording arbeitete ein illustres Team aus Deutschen, Australiern und Kubanern.
„Mozart y Mambo“ erscheint am 03.07.2020 bei Alpha Records. Sarah Willis hofft, durch das Album nicht nur Bewusstsein für das große Können ihr kubanischen Musikerkolleginnen und -kollegen zu schaffen, sondern diesen auch ganz unmittelbar unter die Arme zu greifen: Ein Teil der CD-Einnahmen fließt direkt in den Erwerb neuer Instrumente für das Havana Lyceum Orchestra.
Am 27.06.2020 wird darüber hinaus die Dokumentation „Mozart y Mambo – A Cuban Journey with Sarah Willis“ bei der Deutschen Welle ausgestrahlt; ein Kamerateam hat Sarahs Zeit in Havanna in bunte und lebendige Bilder gefasst. Eigentlich sollte das Havana Lyceum Orchestra im Sommer 2020 nach Deutschland reisen, um das Projekt live bei den großen deutschen Klassikfestivals zu präsentieren. Aufgrund der Corona-Pandemie werden die Konzerte nun im Folgejahr stattfinden – eine weitere Gelegenheit zu beweisen, welch hervorragender Ehrenkubaner Mozart gewesen wäre.
Foto © Monika Rittershaus