Kunst und Musik Hand in Hand: Das Code Modern Festival lädt ins Schlossmuseum Murnau
Mit seinem kommenden Konzert im Schlossmuseum Murnau knüpft das neue Code Modern Festival an erste überaus erfolgreiche Veranstaltungen an – und setzt seine Mission fort, Neue Musik in ländliche Regionen zu bringen. Am 1.8. steht in der Reihe „FACE2face“ der Dialog zwischen Bildender Kunst und Musik im Fokus. Dabei werden gleich drei Uraufführungen von Nachwuchskomponist*innen von „Jugend komponiert Bayern“ präsentiert.
Seit Anfang Juli 2021 bietet das neu gegründete Code Modern Festival einmalige Konzerterlebnisse im ländlichen Südbayern und bringt so Neue Musik an Orte, wo diese bislang eher selten zu hören war. In der Formatreihe „FACE2face“ werden beispielsweise Konzertprogramme im direkten Zusammenspiel mit Ausstellungen lokaler Museen entwickelt. Das besondere Konzept bescherte Code Modern bereits eine hoch gelobte Festivaleröffnung im Franz Marc Museum in Kochel am See – so hieß es beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung:
„‚Es ist wahnsinnig schwer, seinen Zeitgenossen geistige Geschenke zu machen‘, schreibt Franz Marc 1912 im Almanach ‚Der Blaue Reiter‘. Im Fall der Code-Modern- Eröffnung scheint es dagegen ganz leicht. Musik, Bild und Natur gehen Hand in Hand, und ein Publikum ist begeistert.“
Fortgesetzt wird FACE2face nun am 1.8. im Schlossmuseum Murnau. Konzeptueller Ausgangspunkt ist hier die Ausstellung „Punkt, Linie, Fläche. Die Kinderzeichnung und der Expressionismus“, in der u.a. Werke von Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Lyonel Feininger und Paul Klee zu sehen sind.
Es wurden drei Nachwuchskomponist*innen und Preisträger*innen von „Jugend komponiert Bayern“ eingeladen, sich in neuen Kompositionen musikalisch mit ausgewählten Exponaten auseinanderzusetzen. Die Künstlerische Leitung des Projekts übernahm Komponist Minas Borboudakis, dessen Werk „One – strips“ für Streichquartett ebenso auf dem Programm stehen wird wie „Hommage à Mihály András“ – 12 Mikroludien für Streichquartett op. 13 (1977/78) von György Kurtág. Das Konzert findet – gutes Wetter vorausgesetzt – im stimmungsvollen Hof des Schlossmuseums statt und wird von der Kuratorin des Formats, der Musikwissenschaftlerin Shoshana Liessmann, moderiert.
Neue Musik in all ihren Facetten bei Code Modern
Das Code Modern Festival zeigt Neue Musik in unterschiedlichsten Gewändern – so werden in der anderen Dialog-Reihe „Innere Stimme“ Kirchenräume mit zeitgenössischen Programmen bespielt, die durch maßgeschneiderte Video-Raumkunst sichtbar und von Gesprächsabenden mit namhaften Komponist*innen, darunter Konstantia Gourzi und Mark Andre, ergänzt werden; im Format „Drehscheibe“ kommt es zum künstlerischen Austausch dreier Ensembles aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, für die wiederum eigene Werke für Instrumente aus der Volksmusik in Auftrag gegeben wurden. Für den Thomas-Mann-Standort Polling entsteht durch eine eigens entwickelte App ein GPS-gesteuerter Hörspaziergang, bei dem der Ort anhand seiner Klänge, Musiktraditionen und Geräusche spielerisch entdeckt und erfahrbar wird. Auch für junge (Neu-)Hörer*innen werden durch eine Schulkooperation mit dem St. Irmengard Gymnasium Garmisch beim Projekt „Enter the Code“ Zugänge zur Neuen Musik bei einem Musiktheater-Projekt gelegt. Eine Meisterklasse mit jährlich wechselndem Schwerpunkt und Standort vervollständigt die vielfältige Palette der Vermittlungsideen des Festivals.
Gefördert wird Code Modern unter anderem von der Kulturstiftung der Länder (Programm NEUSTART KULTUR, Kultur.Gemeinschaften), dem Kulturfonds Bayern, dem Bezirk Oberbayern, diversen Landkreisen, dem IMPULS Neue Musik Fonds, der Beisheim und GEMA Stiftung, dem Verein Ausstellungshaus christliche Kunst e.V. München sowie der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung.
So, 01.08.21 | 11 Uhr | FACE2face | Schlossmuseum Murnau
Programm:
György Kurtág: Hommage an Mihály András – 12 Mikroludien für Streichquartett, op. 13 (1977/78)
Maximilian Leicher*: „Die Krokodiljagd“ für Streichquartett (UA) (bezieht sich auf Gabriele Münter: Krokodiljagd – Raum I)
Elisabeth Fußeder*:„trail” für Streichquartett (UA) (bezieht sich auf Arnulf Rainer: „Ohne Titel“, 1977/79 und „Ohrfeigen“ – Raum IV)
Aydin Pfeiffer*: Streichquartett Nr. 2 – über ein Bild von Helmut Sturm für Streichquartett und Sampler (bezieht sich auf Helmut Sturm: „Ohne Titel“, 1963 – Raum III)
Minas Borboudakis: ONE–strips für Streichquartett (2015)
*„Jugend komponiert Bayern“
Mitwirkende:
der/gelbe/klang (Lorenz Chen, Violine | Nina Takai, Violine | Kelvin Hawthorne, Viola | Katerina Giannitsioti, Violoncello)
Shoshana Liessmann (Moderation/Kuratierung)
Bilder: Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Schlossmuseum Murnau