Plädoyer für eine große Sinfonikerin

Laurence Equilbey und das 2012 von ihr gegründete Insula Orchestra legen die erste Gesamtedition von Louise Farrencs sinfonischen Werken auf Originalklanginstrumenten beim Label Erato vor – das Doppelalbum erscheint am 28. April.

Mit einer herausragenden Einspielung ihrer ersten und dritten Sinfonie verhalfen die Dirigentin Laurence Equilbey und das Insula Orchestra der französischen Komponistin Louise Farrenc bereits 2021 zu diskografischen Ehren. Neue Aufnahmen der zweiten Sinfonie und der beiden Konzertouvertüren in e-Moll und Es-Dur ergänzen das Programm nun zur ersten Gesamtedition von Farrencs sinfonischen Werken auf Originalklanginstrumenten: ein Meilenstein und die lang ersehnte Wiederbegegnung mit einer der bemerkenswerten Musikerinnen des 19. Jahrhunderts.

Als Pianistin und Komponistin genoss Louise Farrenc (1804-1875) weit über ihre Heimatstadt Paris hinaus ein hohes Ansehen bei ihren Zeitgenossen. Selbst kritische Geister wie Robert Schumann äußerten sich anerkennend über ihr Werk. Als begnadete Pädagogin eroberte sie sich zudem eine berufliche Position, die einer Frau ihrer Epoche normalerweise verwehrt blieb: eine Professur am Pariser Conservatoire. Mit ihrer an den größten Meisterwerken geschulten, eigenständigen und mitreißenden Musik reiht sich Louise Farrenc ein in die große sinfonische Tradition nach Beethoven.

In der Interpretation von Laurence Equilbey und dem 2017 von ihr gegründeten Insula Orchestra kommen die Qualitäten von Farrencs Kompositionen mit ihren „fesselnden Einfällen“ (The Daily Telegraph) voll zur Geltung und werden zum eindrucksvollen Plädoyer für eine Komponistin, die nur wegen ihres Geschlechts so lange ignoriert wurde. Die Neuaufnahme der zweiten Sinfonie und der Ouvertüren erscheint gemeinsam mit den älteren Einspielungen der Sinfonien Nr. 1 und 3 auf einem Doppelalbum.

 

Datum der Veröffentlichung: 28. April

Foto: Julien Benhamou

 

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