Griechische Nationaloper

Saisonauftakt mit internationaler Koproduktion von La Gioconda

Für den offiziellen Auftakt der Saison 2025/26 wartet die Griechische Nationaloper (GNO) mit einer spektakulären Neuproduktion von Amilcare Ponchiellis berühmter Oper La Gioconda auf – und präsentiert diese als Koproduktion mit zwei der weltweit wichtigsten Operninstitutionen, den Salzburger Osterfestspielen und dem Londoner Royal Opera House. Die Vorstellungen im Stavros Niarchos Saal der Griechischen Nationaloper finden am 19., 22., 25., 29. Oktober sowie am 1., 4., 7. November 2025 statt.

Die Griechische Nationaloper (GNO) hat für La Gioconda eine Besetzung aus internationalen Stars in Athen versammelt: In der Titelrolle glänzt Anna Pirozzi an der Seite von Alisa Kolosova, Tassos Apostolou, Anita Rachvelishvili, Arsen Soghomonyan, Francesco Pio Galasso und Dimitri Platanias. Für die musikalische Leitung konnte Fabrizio Ventura gewonnen werden; Regie führt Oliver Mears, Künstlerischer Leiter in Covent Garden. Die Produktion wird durch eine Förderung der Stavros Niarchos Foundation (SNF) [www.SNF.org] ermöglicht mit dem Ziel, die künstlerische Reichweite der Griechischen Nationaloper zu vergrößern.

Zwanzig Jahre ist es her, dass La Gioconda zuletzt an der Griechischen Nationaloper aufgeführt wurde. Ihre triumphale Wiederkehr stellt einen wichtigen Schritt in der internationalen Entwicklung des Hauses dar: Es handelt sich um die erste Koproduktion der GNO mit den Salzburger Osterfestspielen, im Rahmen derer die Produktion 2023 erstmals präsentiert wurde, sowie um die zweite Zusammenarbeit mit dem Royal Opera House in London, das die Inszenierung nach den Vorstellungen in Athen übernimmt.

Die Oper wurde 1876 mit bemerkenswertem Erfolg an der Mailänder Scala uraufgeführt, wo sie ähnlich große Wellen schlug wie Verdis Aida und Otello. Heute gilt sie als Vorzeigewerk der Spätromantik. Inspiriert von der französischen Grand Opéra und unverkennbar geprägt von den Kompositionen Verdis hat Amilcare Ponchielli mit La Gioconda ein Werk von leidenschaftlicher Intensität geschaffen: mit dynamischen Figuren, dramatischen Szenen, eindrucksvoller Orchestrierung, melodischer Eleganz und theatralischem Glanz.

Das Libretto verfasste der Dichter und Komponist Arrigo Boito unter dem Pseudonym Tobia Gorrio, nach dem Drama Angelo, Tyrann von Padua von Victor Hugo. Die Handlung verlegte Boito allerdings in das Venedig des 17. Jahrhunderts. Im Zentrum der Erzählung steht die wandernde Sängerin La Gioconda, die in Enzo Grimaldo verliebt ist. Doch Enzos Herz gehört Laura, der Ehefrau des Adligen Alvise. Nach zahlreichen Wendungen verhilft La Gioconda schließlich den Liebenden zur Flucht – und wählt selbst den Weg in den Tod.

La Gioconda gilt als eine der bedeutendsten Grand Opéras des gleichnamigen Genres – nicht nur, weil sie die berührende Geschichte einer unerfüllten Liebe und anschließenden Selbstaufgabe erzählt, sondern auch aufgrund ihrer Fülle an herausragenden Arien und beeindruckenden Chorszenen. Berühmtheit erlangte das Werk zudem mit einem der bekanntesten Ballette aller Zeiten: dem „Tanz der Stunden“, dessen Melodie längst in die Popkultur eingegangen ist, seitdem er 1940 im Disney-Klassiker Fantasia Verwendung fand.

In der Rolle von La Gioconda feierte Maria Callas 1947 ihren legendären Einstand in der Arena di Verona – ein Auftritt, der den Beginn ihrer internationalen Karriere markierte. Besonders die Arie „Suicidio“ ist seither untrennbar mit der Stimme und Interpretation von Callas verbunden.

Die Inszenierung von La Gioconda an der Griechischen Nationaloper übernahm Oliver Mears, Künstlerischer Leiter des Royal Opera House in London und einer der gefragtesten Opernregisseure Europas. Er versetzte die Handlung ins heutige Venedig und schuf eine Interpretation, die gleichermaßen eindrücklich wie werktreu ist und die inneren Beweggründe der Figuren mit großer Klarheit herausarbeitet. The Telegraph urteilte begeistert: „Diese opulente Inszenierung ist womöglich die beste, die man von dieser großartigen, aber auch anspruchsvollen Oper erwarten kann.“ Nach den Vorstellungen in Athen wird die Produktion auch in London zu sehen sein.

Mears’ künstlerische Laufbahn begann als Assistent des Dramaturgen und Regisseurs Howard Barker. Im Jahr 2004 gründete Mears gemeinsam mit Kolleg:innen die Opernkompagnie Second Movement, die sich mit Aufführungen an unkonventionellen Spielorten schnell einen Namen machte. Ab 2010 war er als Gründer und Intendant der Northern Ireland Opera tätig; 2017 übernahm er die künstlerische Leitung des Royal Opera House Covent Garden. Das diesjährige Programm des Royal Opera House beinhaltet u. a. Mears’ gefeierte Neuinszenierung von Tosca sowie die Wiederaufnahme seiner höchst erfolgreichen Produktion von Rigoletto.

Das Bühnenbild von La Gioconda entwarf der renommierte Künstler Philipp Fürhofer, der seit 2008 als Bühnen- und Kostümbildner regelmäßig mit führenden Regisseur:innen in bedeutenden Opernhäusern Nordeuropas zusammenarbeitet. Die Kostüme entwickelte Annemarie Woods, die ebenfalls eine beeindruckende Karriere im internationalen Opernbereich vorweisen kann. Dem Publikum in Athen ist ihr Schaffen bereits durch Don Giovanni bekannt – eine Koproduktion der GNO mit den Opernhäusern Göteborg und Kopenhagen.

Die Choreografie entwickelte Lucy Burge, die im Rahmen ihrer internationalen Laufbahn unter anderem mit dem Royal Opera House Covent Garden und der Opéra national de Paris zusammengearbeitet hat. Das Lichtkonzept stammt von der preisgekrönten Designerin Fabiana Piccioli, deren Arbeit an der GNO bereits in der Produktion von Don Giovanni in der Saison 2022/23 zu sehen war.

Die musikalische Leitung übernimmt der italienische Dirigent Fabrizio Ventura, der bereits zum dritten Mal für die Griechische Nationaloper ans Dirigierpult tritt – nach der erfolgreichen Wiederaufnahme von Lady Macbeth von Mzensk (2023) sowie dem Doppelabend Aleko – Herzog Blaubarts Burg (2024). Ventura hat in den großen Opern- und Konzerthäuser der Welt dirigiert, u. a. in Stockholm, Kopenhagen, Oslo, Prag, London, Rom, Turin, Verona, Nizza, Essen, Sydney und Montreal.

Für die Neuproduktion von La Gioconda konnte die GNO eine beeindruckende Besetzung international gefeierter Künstler:innen zusammenbringen. In der Titelrolle wird die italienische Sopranistin Anna Pirozzi zu hören sein. Nach umjubelten Auftritten in der jüngsten GNO-Produktion von Medea sowie der Opera Gala Callas im Odeon des Herodes Atticus, und wenige Monate bevor sie im antiken Theater von Epidaurus erneut als Medea auftritt, kehrt Pirozzi nun zum dritten Mal nach Athen and die GNO zurück. Seit ihrem Debüt 2012 in Turin und herausragenden Erfolgen bei den Salzburger Festspielen in der Rolle der Abigaille (Nabucco) unter der Leitung von Riccardo Muti konnte Pirozzi in den letzten zehn Jahren zahllose Karrierehöhepunkte verzeichnen, dank derer sie heute zu den wichtigsten dramatischen Sopranistinnen ihrer Generation zählt. Regelmäßig gastiert sie an den bedeutenden Opernhäusern der Welt: dem Royal Opera House, der New Yorker Metropolitan Opera, der Mailänder Scala, der Opéra national de Paris, der Wiener Staatsoper, dem Teatro Real in Madrid und weiteren.

Die Rolle des Enzo Grimaldo wird sowohl von Arsen Soghomonyan (19., 22., 25., 29. Oktober) als auch von Francesco Pio Galasso (1., 4., 7. November) verkörpert.
Tenor Arsen Soghomonyan kehrt nach seinem spektakulären Sommerdebüt an der Metropolitan Opera – als Hermann in Tschaikowskys Pique Dame an der Seite von Sonya Yoncheva – an die Griechische Nationaloper zurück. Der Armenier sorgte bereits bei seinem ersten Auftritt an der GNO in der Saison 2023/24 mit dem Operndoppelabend Cavalleria rusticana – Pagliacci für Furore. Besondere Anerkennung erwarb er sich mit Rollen aus dem dramatischen Fach; nach seinem triumphalen Erfolg als Otello unter Zubin Mehta in Berlin trat er u. a. am Teatro San Carlo in Neapel, an der Bayerischen Staatsoper in München, am Mariinsky-Theater in St. Petersburg sowie bei den Festspielen in Baden-Baden und Aix-en-Provence auf.
Der italienische Tenor Francesco Pio Galasso wird von Kritiker:innen als „eine bedeutende Stimme in der Tradition der großen Tenöre des Goldenen Zeitalters“ beschrieben. Er hat sich mit wichtigen Rollen des Opernrepertoires profiliert und sein einzigartiges Talent immer wieder auf den großen Bühnen und Festivals Europas bewiesen – im Teatro San Carlo in Neapel, im Bolschoi-Theater in Moskau und im Gran Teatre del Liceu in Barcelona, um nur einige zu nennen. Er konzertierte mit Weltstars wie Sondra Radvanovsky, Carlos Álvarez und Angela Meade. Im Juni 2025 trat er in Andrei Șerbans Inszenierung von Turandot im Odeon des Herodes Atticus in Athen auf.

Die russische Mezzosopranistin Alisa Kolosova übernimmt die Rolle der Laura Adorno. Kolosova, die das Athener Publikum bereits als Suzuki in Olivier Pys Inszenierung von Madama Butterfly im Odeon des Herodes Atticus begeisterte, blickt auf einen eindrucksvollen internationalen Werdegang zurück. Sie gastierte u. a. an der Opéra national de Paris, der Mailänder Scala, der Bayerischen Staatsoper, den Salzburger Festspielen und der Wiener Staatsoper.

Mit Anita Rachvelishvili, die als La Cieca zu erleben ist, kehrt eine der berühmtesten Opernsängerinnen unserer Zeit an die GNO zurück – bereits zum fünften Mal. Der internationale Durchbruch gelang der georgischen Mezzosopranistin 2009, als sie an der Mailänder Scala unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim in der Titelrolle von Carmen debütierte – an der Seite des Tenors Jonas Kaufmann. Seither begeistert sie weltweit in den großen Opernhäusern und auf den bedeutendsten Bühnen Zuhörer:innen und Kritiker:innen.

Der führende griechische Bariton Dimitri Platanias singt in der Rolle des Barnaba. Platanias konzertierte unter anderem am Teatro São Carlos in Lissabon, an der Bayerischen Staatsoper in München, an der Oper Frankfurt, an der Brüsseler La Monnaie, bei den Bregenzer und Salzburger Festspielen, am Royal Opera House Covent Garden in London, an der Oper Florenz und zahlreichen weiteren großen internationalen Häusern und Institutionen. 2026 gibt er sein Debüt an der Mailänder Scala.

Als Alvise Badoero tritt der versierte GNO-Bass Tassos Apostolou an. Apostolou sang und spielte u. a. an der Oper Thessaloniki, in den Megaron-Konzerthallen von Athen und Thessaloniki, im Odeon des Herodes Atticus, im antiken Theater von Epidaurus, bei den Vereinten Nationen und im Lincoln Center in New York sowie in Italien, Deutschland, Katar, der Schweiz, Boston, Ägypten und Zypern. Er arbeitet regelmäßig mit allen großen griechischen Orchestern zusammen und hat in Konzerten, Uraufführungen und Aufnahmen namhafter griechischer Komponisten mitgewirkt. Darüber hinaus bekleidete er Hauptrollen in klassischen und zeitgenössischen Werken am Griechischen Nationaltheater, am Theatro Technis (Art Theatre), am Amore Theatre und weiteren Institutionen.

Das hochkarätige Ensemble wird durch den namhaften GNO-Solisten Yannis Kalyvas sowie den aufstrebenden Tenor Maxim Klonovskiy ergänzt.

Agathangelos Georgakatos leitet den Chor der Griechischen Nationaloper; der Kinderchor der GNO steht unter der Leitung von Konstantina Pitsiakou.

Mit Tänzen des Balletts der Griechischen Nationaloper.

 

Oper • Neuproduktion

La Gioconda
Von Amilcare Ponchielli

Eine Koproduktion der Griechischen Nationaloper, der Salzburger Osterfestspiele und des Royal Opera House London

19., 22., 25., 29. Oktober und 1., 4., 7. November 2025
Vorstellungsbeginn: 19.00 (Sonntag: 18.30)
Stavros Niarchos Saal der Griechischen Nationaloper – SNFCC

Musikalische Leitung: Fabrizio Ventura
Regie: Oliver Mears
Bühnenbild: Philipp Fürhofer
Kostüme: Annemarie Woods
Choreografie: Lucy Burge
Licht: Fabiana Piccioli
Chorleitung: Agathangelos Georgakatos
Leitung Kinderchor: Konstantina Pitsiakou

Besetzung:
La Gioconda – Anna Pirozzi
Laura Adorno – Alisa Kolosova
Alvise Badoero – Tassos Apostolou
La Cieca – Anita Rachvelishvili
Enzo Grimaldo – Arsen Soghomonyan (19., 22., 25., 29.10.) / Francesco Pio Galasso (1., 4., 7.11.)
Barnaba – Dimitri Platanias
Zuàne – Maxim Klonovskiy
Isèpo – Yannis Kalyvas

Mit dem Orchester, Chor, Kinderchor* und den Tänzer:innen des Balletts der Griechischen Nationaloper

* im Rahmen des Outreach-Auftrags der GNO

Hauptförderer der GNO & Produktionsförderer:
Stavros Niarchos Foundation (SNF)
Sponsor: PPC

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