Von der Violine zum Taktstock

Bereits seit 2018 steht Emmanuel Tjeknavorian nicht nur als Violinist, sondern auch regelmäßig als Dirigent auf der Bühne. 2021 liegt sein Fokus verschärft auf dem Dirigieren – den Auftakt macht er am 17. Januar im Wiener Konzerthaus mit Beethovens Großer Fuge.

Emmanuel Tjeknavorian

Trotz seiner jungen Jahre gehört Emmanuel Tjeknavorian bereits zu den großen Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation. Der Österreicher begeistert Publikum und Kritiker mit seinem Tiefgang, seinen technischen Fähigkeiten und nicht zuletzt auch seiner Vielseitigkeit. Der Sohn und Eleve des armenischen Komponisten und Dirigenten Loris Tjeknavorian wird in diesem Jahr seinen Schwerpunkt vermehrt auf das Dirigieren legen.

So hat er in handverlesener Besetzung mit einigen der besten Streicherinnen und Streicher des Landes als Dirigent Beethovens vielschichtige Große Fuge op. 133 in der Fassung für Streichorchester einstudiert und aufgenommen. Das Werk, das bereits bei der Uraufführung auf Ablehnung von Publikum und Kritikern stieß, gehört aufgrund seiner abstrakten musikalischen Logik und hohen Komplexität nicht zum Standardrepertoire. Zu Unrecht, findet Tjeknavorian, der mit der Aufnahme das bei vielen unbekannte Werk neu beleuchten möchte:

Grundsätzlich suche ich immer nach großen und neuen Herausforderungen. Durch viele Konzertabsagen im Dezember, hatte ich endlich Zeit einen langersehnten Wunsch von mir zu erfüllen und persönliche Lösungsansätze für die mystische, oft missverstandene und in jeder Hinsicht komplexe Große Fuge zu suchen.“, so Tjeknavorian. Ich hatte die einmalige Chance einige der besten Streicherinnen und Streicher des Landes zusammenzubringen und empfand es als richtig und fast notwendig, mit dieser geballten Kraft und Qualität eines der schwierigsten Werke der Musikliteratur neu zu entdecken und wiederzugeben.“

Die Aufnahme wird am 17. Januar um 20:00 Uhr auf der Streaming-Plattform des Wiener Konzerthauses konzertzuhaus.at sowie auf Tjeknavorians Facebook-Seite zu sehen sein. Weiter geht es für den Dirigenten im April mit Rimsky-Korsakows „Scheherazade“, die er im September 2020 mit dem Tonkünstler-Orchester einspielte und nun auf dem hauseigenen Label des Tonkünstler Orchesters, veröffentlicht. Ein Konzertfilm, der im Zuge der Aufnahme entstanden ist, wird in der zweiten Jahreshälfte erscheinen.

In Wien ist Emmanuel Tjeknavorian bereits seit vielen Jahren bestens bekannt: So gestaltete er als jüngster „Artist in Residence” in der Geschichte des Wiener Musikvereins in der vergangenen Saison einen eigenen Zyklus im traditionsreichen Haus und war bereits 2017 „Great Talent“ des Wiener Konzerthauses. Sein Debüt Album „Solo”, erschienen bei Sony Classical, stieß auf hohe Anerkennung und erhielt 2018 den OPUS Klassik. Als Teil eines neuen Exklusiv-Vertrages mit Berlin Classics erschien im Februar 2020 sein zweites Album, welches die Violinkonzerte von Jean Sibelius und Loris Tjeknavorian, eingespielt mit dem hr Symphonieorchester unter Pablo Gonzales, beinhaltet.

 

Sonntag, 17. Januar 2021, 20:00 Uhr

Ludwig van Beethoven: Große Fuge B-Dur op. 133 (Fassung für Streichorchester)

Emmanuel Tjeknavorian, Dirigent

Daniel Aune, Konzertmeister

Stephanie Baubin, Marie Isabel Kropfitsch, Kirill Maximov, Alexandra Preucil, Erste Violine

Barbara Galante Auner, Anna Lindenbaum, Simon Petek, Natalia Sagmeister, Risa Schuchter, Zweite Violine

Nikita Gerkusov, Mario Gheorghiu, Benedict Mitterbauer, Aoi Murase, Viola

Konstantin Zelenin, Matthias Bartolomey, Benedikt Sinko, Violoncello

Dominik Wagner, Kontrabass

 

Der Konzertstream ist auf der Website des Wiener Konzerthauses kostenlos zugänglich. Ihre Spende geht an die KünstlerInnen.

 

Foto © Uwe Arens

Zur Übersicht