Zwischen persischen Klängen und klassischem Cellogesang

Artist in Residence beim Fränkischen Sommer, auf Tournee mit den Wiener Symphonikern und dem Konzerthausorchester Berlin – 2025 ist für Kian Soltani ein Jahr voller Highlights. Dabei bewegt sich der Cellist mit Leichtigkeit zwischen persischer Tradition und europäischer Klassik und schafft eine einzigartige Verbindung dieser beiden musikalischen Welten.

„Kian Soltani ist ein echtes Energiebündel. Er mag es nicht, wenn es zu gemütlich wird“ (BR Klassik) – und diese Energie überträgt der 32-jährige Cellist mühelos auf sein Publikum, sei es auf internationalen Konzertbühnen oder bei seinen vielseitigen Aufnahmeprojekten. Geboren in Österreich als Sohn iranischer Musiker-Eltern verbindet er europäische Klassik auf einzigartige Weise mit der reichen persischen Musiktradition. Dies wird er auch beim Fränkischen Sommer 2025 vom 16. Mai bis 23. August zeigen, wo er Artist in Residence ist. Das Festival, das unter dem Motto „Zwischen den Welten“ steht, passt perfekt zu seinem künstlerischen Profil. So wird Soltani bei zahlreichen Veranstaltungen präsent sein: ein Konzert mit der Dirigentin Joana Mallwitz und dem Konzerthausorchester Berlin, eine „Persische Nacht“ mit dem Ensemble Shiraz, bei der er auch die traditionelle persische Kamantsche spielt, sowie ein Gesprächskonzert mit der deutsch-iranischen Schauspielerin Sarah Sandeh.

Kian Soltani ist es wichtig, das Cellorepertoire auch zu erweitern, weshalb er immer wieder mit lebenden Komponisten zusammenarbeitet. Zuletzt hat der zeitgenössische Komponist Marcus Nigsch eigens für ihn ein Cellokonzert geschrieben, das Soltani bei seiner Österreich-Tournee mit den Wiener Symphonikern im Januar uraufführen wird. Weitere Tourneen in Deutschland und Europa spielt er Ende März mit der Jungen Deutschen Philharmonie, im Mai mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra sowie mit dem Konzerthausorchester Berlin Ende Mai bis Anfang Juni.  Dabei wird er Cellokonzerte von Dvorák und Saint-Saëns spielen sowie Werke von Tschaikowsky. In der Schweiz wird er zudem Prokofjews Sinfonia Concertante o. 125 mit dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Orchestre de la Suisse Romande aufführen. Weitere Konzerte im deutschsprachigen Raum gibt er im März in der Münchner Isarphilharmonie sowie Kammermusikprogramme im Wiener Konzerthaus und im Beethoven-Haus Bonn.

Seine musikalische Bandbreite zeigt Kian Soltani auch immer wieder in seinen erfolgreichen Aufnahmeprojekten. „Die Liedästhetik ist dem Cello sehr nahe, zumindest meinem Spiel“, sagt Soltani – und beweist dies etwa auf seinem letzten Album, das neben dem Cello-Konzert in a-Moll auch Lieder von Schumann enthält. Durch seine Leidenschaft für Filmmusik zeigt er ebenso sein Gespür für das Erzählerische und große Emotionen: Auf seinem Album Cello Unlimited (2022 mit dem Opus Klassik ausgezeichnet) präsentiert er Filmmusik sowie eigenen Kompositionen, die von seiner persischen Herkunft inspiriert sind.

Kian Soltani steht für eine junge Generation von Musiker:innen, die Klassik neu denken. Dass er mittlerweile über 100.000 Instagram-Follower begeistert, zeigt, wie sehr seine musikalisch vielseitigen und oft humorvollen Beiträge den Nerv der Zeit treffen. Er experimentiert mit Verstärkern bei der Aufführung von Filmmusik, arrangiert Stücke neu, um die klangliche Dynamik seines Cellos optimal zu betonen, und wechselt bei persischer Musik auch zur Kamantsche, einer Stachelgeige. Ob als Solist bei großen Orchestern oder in Kammermusikprojekten – er bringt immer eine persönliche Note ein und überzeugt mit seinem emotional eindringlichen Cellospiel.

 

Über Kian Soltani

(geboren 1992 in Bregenz, Österreich)

Er begann im Alter von vier Jahren mit dem Cellospiel und wurde mit zwölf Jahren in die Klasse von Ivan Monighetti an der Musikakademie Basel aufgenommen. 2013 gewann er den Internationalen Paulo-Cellowettbewerb in Helsinki, 2014 wählte ihn die Anne-Sophie-Mutter-Stiftung als Stipendiat aus. Im selben Jahr setzte er sein Studium an der Kronberg Academy bei Frans Helmerson fort und beendete dort mit zwei Masterabschlüssen sein Studium. 2017 wurde er erst mit dem Leonard Bernstein Award und dann mit dem Credit Suisse Young Artist Award ausgezeichnet. Heute ist Kian Soltani im internationalen Konzertleben fest etabliert. Er war und ist zu Gast bei den großen Musikfestivals in Salzburg, Verbier, Luzern, Aix-en-Provence, den BBC Proms sowie der Cello Biënnale in Amsterdam. 2021 hatte er die Position des Artist in Residence des Schleswig-Holstein Musik Festival inne. Recitals gab und gibt er u.a. auch in der Carnegie und Wigmore Hall. In der Spielzeit 2023/24 war er Fokuskünstler der Tonhalle Zürich. Er ist regelmäßig Gastsolist des West Eastern Divan Orchestra und spielte u. a. mit den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre Philharmonique de Radio France oder dem Israel Philharmonic Orchestra. Bei der Deutschen Grammophon hat er seit 2017 einen Exklusivvertrag inne, 2022 gewann er mit dem Album „Cello Unlimited“ einen Opus Klassik. Auf seinem zuletzt erschienenen Album vertonte er Schumanns Cellokonzert in a-Moll und ausgewählte Liedbearbeitungen.

Weitere Informationen über Kian Soltani finden Sie auf seiner Internetseite:

https://www.kiansoltani.com/

 

Kommende Konzerte (Auswahl)

Fränkischer Sommer
16. Mai bis 23. August 2025

Österreichtour: 15., 16., 20., 21., 22. und 24. Januar 2025
Marcus Nigsch: Concerto for Cello and Orchestra
Dirigent: Patrick Hahn
Wiener Symphoniker

19./20. Februar 2025, Luzern
Prokofjew: Sinfonia concertante, Op.125
Dirigent: Stanislav Kochanovsky
Luzerner Sinfonieorchester

28. Februar 2025, Feldkirch (Ö)
Prokofjew: Sinfonia concertante, Op.125
Dirigent: Stanislav Kochanovsky
Luzerner Sinfonieorchester

5., 6. und 7. März 2025, Genf (Victoria Hall)
Prokofjew: Sinfonia concertante, Op.125
Dirigent: Vasily Petrenko
Orchestre de la Suisse Romande

21. und 22. März 2025, München
Dvořák: Cellokonzert in h-Moll, Op.104
Dirigentin: Anja Bihlmaier
Münchner Philharmoniker

23. März 2025, Wien
Schubert: Klaviertrio Nr.1 in B-Dur, D.898, Op.99
Brahms: Klaviertrio Nr.1 in H-Dur, Op.8
Renaud Capuçon (Violine), Mao Fujita (Klavier)

25. März 2025, Bonn
Beethoven: Serenade in D-Dur, Op.8
Rezső Kókai: Serenade für Violine, Viola und Cello
Dohnányi: Serenade in C-Dur, Op.10
Noah Bendix-Balgley (Violine), Diyang Mei (Viola)

29. März 2025, Ludwigsburg
Dvořák: Cellokonzert in h-Moll, Op.104
Dirigent: Roderick Cox
Junge Deutsche Philharmonie

 

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